"Sehr verehrter, lieber Herr Dr. RÜCK!
Recht herzlich will ich Ihnen für Ihre freundschaftliche Hilfsbereitschaft im Falle der Klaviersaiten danken! Leider hatten wir uns insofern mißverstanden, als ich die Gelegenheit meines Münchener Aufenthaltes benützen wollte, um eventuell leicht und schnell in den Besitz der benötigten kleinen Menge des erwünschten Materials zu kommen. Darin hatte meine Bitte vom 22. Dezember ihren Grund. Als ich, nach Wien zurückgekehrt, dann Ihre Karte vom 29. Dezember vorfand, die mir sagte, daß Sie beabsichtigten, die Saiten hierher zu schicken, habe ich sofort geschrieben und gebeten, Sie möchten sich nicht mehr bemühen. Leider erhielten Sie meine Nachricht dann zu spät.
Da wir nun reichlich mit den fehlenden Saitenstärken versehen sind, mache ich gerne von Ihrem freundlichen Angebot Gebrauch und sende Ihre Saiten zu Ihrer Verfügung an Herrn KATHOLNIGG in Salzburg. Gleichzeitig schreibe ich auch eine erklärende Zeile an Herrn KATHOLNIGG.
Es bleibt mir noch, Sie, sehr verehrter Herr Doktor, sehr um Entschuldigung zu bitten, daß ich Sie - unwissentlich - umsonst bemüht habe. Hoffentlich hat die Sache nicht zu große Ungelegenheit gemacht.
Mit nochmaligem Dank und dem herzlichen Wunsche, Sie einmal sehen und sprechen zu können, bin ich wie stets // Ihr aufrichtig ergebener // [handschriftlich] Victor Luithlen // (Dr. Victor LUITHLEN) // Leiter der Sammlung alter // Musikinstrumente".