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Vielen herzlichen Dank für Ihren freundlichen Brief vom 10. April, der gestern eingetroffen ist, und für Ihre eingehenden und schätzenswerten Bemerkungen zu meiner übersandten Liste. Diese Liste sollte ja allerdings nur die Grundlage für meine Ausführungen in dem geplanten Aufsatz darstellen. Inzwischen ist es mir klar geworden, daß dieser Aufsatz das Ziel haben muß, die Gruppe von Instrumenten näher zu beleuchten, die wie Mozarts Flügel gebaut sind. Diese Gruppe von Instrumenten mit der abgerundeten Form des unteren Endes und dem geteilten Resonanzboden umfaßt ja nun nach der Feststellung der Flügel in Eisenstadt und im Niederösterreichischen Landesmuseum in Wien schon vier Instrumente: 1) Mozarts Flügel, 2) Eisenstadt, 3) N.Ö. Landesmuseum Wien, 4) Garser Flügel. Von diesen Instrumenten sind zwei mit Anton Walter signiert!
Um die ganze Sache anschaulich zu machen, ist natürlich bildliches Vergleichsmaterial nötig. Ich habe für den Eisenstädter Flügel gewählt 1) Gesamtansicht, 2) Ansicht von oben, 3) Klaviaturrahmen, 4) Vergrößerung des Firmenschildes. Etwas den Bildern 1-3 Analoges würden wir nun zum Vergleich vom Mozart-Flügel, Garser-Flügel und dem N.Ö. Landesmuseum brauchen.
Die Bilder vom Mozart-Flügel und ‘Gars’ sind alle in Ihrem Bilderbuch (Nr. 3, 4, 8, 9, 31, 32) vorhanden. Nun möchte ich mir erlauben zu fragen, ob Sie eine Reproduktion dieser Bilder in meinem Aufsatz gestatten würden? Die Stiftung Mozarteum wird ja solche Bilder kaum besitzen. Es wäre sehr liebenswürdig von Ihnen, wenn Sie diese Sache unterstützen würden. Vom N.Ö. Landesmuseum habe ich bereits die Erlaubnis zum Photographieren erbeten. Es werden dann also in meinem Aufsatz alle vier Flügel in der bemerkenswerten Bauart neben einander zu sehen sein. Ich nehme an, daß es Ihnen, sehr verehrter Herr Doktor, dann angenehm sein wird, sich in Ihrer größeren Arbeit auf meinen Aufsatz zu beziehen, der ja zwei bisher nicht publizierte Instrumente veröffentlichen wird.
Morgen verreise ich für zirka zwei Wochen und erhoffe mir etwas Erholung nach einem anstrengenden Winter. Auch Ihnen, lieber Herr Dr. RÜCK, wünsche ich einen angenehmen Urlaub im schönen Bozen. Als Ostergruß erlaube ich mir, Ihnen einen kleinen Artikel zu überreichen, den ich aus Anlaß des Ankaufs eines Hugo-Wolf-Pianinos für den Verein der Museumsfreunde verfaßt habe und der gerade heute erschienen ist.
Mit vielen herzlichen Feiertagswünschen bin ich // Ihr ergebener // [handschriftlich] Luithlen
NS. Die drei Ihrem Briefe vom 10. April freundlichst beigelegten Postkarten schicke ich wohl am besten gelegentlich nach Nürnberg zurück."