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Vor kurzer Zeit besuchte mich Herr Ing. SCHURICH und hat mich gebeten, im Mozart-Jahrbuch für das Jahr 1953, das demnächst erscheinen soll, über de[n] Eisenstädter Walter-Flügel zu berichten. Bevor ich darüber schreiben würde, hatte ich ja immer die Absicht, die ganze Sache noch einmal gründlich mit Ihnen durchzubesprechen: das habe ich Herrn Ing. SCHURICH natürlich sofort gesagt. Nun bin ich einerseits sehr ungern gedrängt mit einem so komplizierten Problem und verzichte auch höchst ungern auf die vorhergehende Besprechung mit Ihnen. Andererseits hätte es etwas für sich, wenn schon im jetzt erscheinenden Jahrbuch der Bericht über Eisenstadt erscheint, so daß Sie sich gegebenenfalls im nächsten Jahrgang in Ihrer großen Arbeit darauf beziehen können. So versuche ich, dem Wunsche von Ing. SCHURICH entgegenzukommen. Vielleicht lassen sich die für meinen kurzen Bericht nötigen Fragen brieflich klären. Allerdings müßte ich trachten, das Manuskript Ing. SCHURICH noch vor Ostern zukommen zu lassen, da ich am 15. April auf etwa zwei Wochen verreise.
Zum gründlichen Unterbau meines Berichtes habe ich die beifolgende Übersicht über die Walter-Flügel angefertigt. Ich unterscheide darin unter den mit ‚Anton Walter in Wien‘ signierten Flügeln A.) die Instrumente mit eckiger Form des unteren Endes, durchgehendem Resonanzboden, Vorderstiftführung. B.) Die Instrumente mit abgerundeter Form des unteren Endes, geteiltem Resonanzboden, Vorderstift- bzw. Kanzellenführung mit Vorderstiften. Angereiht sind die beiden unsignierten Stücke, die wie B.) abgerundete Form des unteren Endes, geteilten Resonanzboden haben, dabei Kanzellenführung. Insgesamt komme ich, wie Sie sehen, dabei auf 11 Instrumente.
Darf ich Sie fragen, ob das nun auch Ihrer Ansicht nach alle Instrumente sind, die uns bekannt und der Forschung zugänglich wurden? (Instrumente mit der Bezeichnung ‚Walter und Sohn‘ mögen hier ausgeschlossen bleiben). In Ihrer Schrift über die Walter-Flügel erwähnen Sie einen Hammerflügel Hösch-Kabel. (Wo ist das überhaupt? Ist Kabel ein Ort?) Ist das vielleicht derselbe Flügel, der bei Neupert war (Nr. 7 in meinem Verzeichnis)? Kennen Sie diesen oder diese Flügel?
Von dem Neupert’schen Instrument erfuhr ich von Dr. NEUPERT im Oktober 1952 nur, daß er die normale eckige Form des Gehäuses habe, aus Nußholz gefertigt sei und den Umfang F1-g3 besitze. Wahrscheinlich hat er ja demgemäß den durchgehenden Resonanzboden und Vorderstiftführung? Und wie steht es mit Hösch-Kabel?
Darf ich Sie, sehr verehrter Herr Doktor, also bitten, meine Übersicht genau durchzuschauen und mir Ihre Anmerkungen dazu gütigst mitzuteilen. Ich habe, wie Sie sich leicht vorstellen können, die wesentlichen Merkmale jedes Instrumentes sehr mühsam aus den verschiedentlichsten Unterlagen zusammengesucht. Der Durchschlag Ihrer Arbeit mit dem Bildteil war hiebei von unschätzbarem Werte. Diese Arbeit, die Sie mir so freundlich zur Verfügung gestellt haben, ist mir Grund genug, daß ich, ohne mit Ihnen gesprochen oder korrespondiert zu haben, keinesfalls etwas über die Sache veröffentlichen möchte.
Wenn Sie, sehr verehrter Herr Doktor, mir möglichst bald antworten wollen, so kann vielleicht der Wunsch von Ing. SCHURICH noch erfüllt werden!
In der Sammlung hatte ich in den ersten Monaten des Jahres wie gewöhnlich außerordentlich viel zu tun. Am 21. Februar hatte ich im Zusammenhang mit dem zum ‚Kunstwerk der Woche‘ erwählten Schubert-Klavier eine Schubertmatinée, bei der wir auch die Lyra-Gitarre aus dem Besitz des Schubertsängers Vogl vorgeführt haben. Meinen Artikel, der aus Anlaß des ‚Kunstwerks der Woche‘ im ‚Wiener Kurier‘ erschien, lege ich Ihnen hier bei und hoffe, Ihnen hiemit eine kleine Freude zu bereiten.
Nehmen Sie, sehr verehrter Herr Doktor, dann für heute die herzlichsten Grüße und Empfehlungen! Wie stets bin ich // Ihr ergebener // [handschriftlich] Victor Luithlen
2 Beilagen".
[Vollständige Übertragung des "Verzeichnis der Hammerflügel".]