"Lieber Herr Dr. Luithlen!
Sie werden schon lange auf eine Antwort von mir warten, aber bei mir geht es schon seit Wochen so turbulent zu und ich habe so ausserordentlich schwierige Probleme zu lösen, dass viele, besonders aber museale Korrespondenz noch unerledigt liegt. Ich möchte Ihnen aber heute doch dankend Ihren Brief bestätigen. Ich kann aber heute noch nicht sagen, ob ich zwischen Weihnachten und Neujahr frei bin oder ob ein Salzburger Orgelbauer in dieser Zeit nach Nürnberg zu Expertisen im Germanischen Museum und zur Nachsicht meiner Orgeln in die Sammlung nur kommen kommen kann bzw. muss. Dieser Herr hat sich schon vor längerer Zeit bei mir die Zeit zwischen Weihnachten bis Neujahr reservieren lassen und ich schlug ihm jetzt vor, die Zeit Neujahr bis Dreikönig.
Nun kommt aber noch etwas dazu. Ich werde wahrscheinlich kaum vor Weihnachten dazu kommen, mein Manuskript neu durchzustudieren, das ja jetzt auch schon 2 Jahre zurückliegt.
Bitte schreiben Sie mir doch, ob Sie auch ausser in den Ferien während Ihrer Dienstzeit sich 1 - 2 Tage für Salzburg zur Besprechung freimachen könnten. Dann könnten wir immer noch gegen[s]eitig beratschlagen, wie wir's am besten einrichten. Ich muss mich nämlich auch in den ganzen Fragenkomplex vollkommen neu wieder vertiefen und muss das ganze Material zusammensuchen, damit alles klappt und vor allen Dingen ich alle Unterlagen und Fotos mit mir habe. Mit anderen Worten[,] es bedarf einer längeren Vorbereitung meinerseits und ich fürchte, dass ich vor Weihnachten wohl, wo in meinem Geschäf[t] Hauptsaison ist, nicht dazu kommen kann. Es ist ja leider so, dass ich im Klaviergeschäft meine Existenz finden muss und die Beschäftigung mit musealen Dingen nur nebenher laufen kann. Ich bitte also freundlich, für diese Sachlage Verständnis zu haben. Selbstverständlich will ich auch Ihnen weitgehend entgegenkommen.
Ich erwarte gerne Ihre Stellungnahme und bin mit freundlichen Grüssen // Ihr".