NL Rück, I, C-0327c

Rück schickt Hartmann neben einem privaten Brief (mit einer Sendung Nürnberger Bratwürste als Weihnachtsgeschenk) unter gleichem Datum noch einen dienstlichen Brief in Sachen Restaurierung. An dem Orgelpositiv der Sammlung Leibbrand hat Dr. Steglich, Ordinarius für Musikwissenschaft an der Universität Erlangen, für sein Seminar Interesse und bespricht sich mit dem Rektor wegen der Finanzmittel für einen Ankauf. Rück indes hat kein Interesse, da seine Sammlung bereits über fünf Orgeln verfügt, würde dafür das Regal MIR1025 abnehmen. Rück ist überzeugt, dass das Regal nicht mehr als 200 RM kosten darf, da die klanglichen Überarbeitungen den Wert stark mindern, zudem kostet die Instandsetzung viel Geld. Sollte die Universität kein Interesse an der Orgel haben, wird er verzichten.

Den javanischen Buckelgong (MIR1434) legt er bei; "er sitzt auf einem viereckigen Gestell" und liegt auf zwei sich kreuzenden Schnüren auf. Die Kopie eines geeigneten Schlegels ist ihm wichtig. Vermutet, dass er als Einlege-Gong entstand, deren Vorbilder er im Berliner Völkerkundemuseum sah. Eine geeignete Kalebasse dürfte aufzutreiben sein.

Von Geigenbauer Graseck in München ging die Esraj MIR1353 an Hartmann ab. Rück ist sich unklar, wie das Instrument heißt, verweist auf Claudius-Katalog 1931, Nr. 660, S. 373, wo ein vergleichbares Objekt als Sarangi bezeichnet ist, während im Brüsseler Katalog Band 1, S. 133 (Mahillon 1893) der Bezug beschrieben ist. Vermutet, dass auch in Sachs, Die Musikinstrumente Indiens 1923, Information vorhanden sind. Weiter vermutet Rück, dass an MIR1353 "obenauf" eine Beinplatte fehlt; kann für die Reparatur entsprechendes Knochenstück besorgen, benötigt aber die Maße.

Bittet Hartmann zu einer Sirinta, Brüsseler Katalog Band 1, S. 137, (MIR1352) den Saitenhalter, Steg und Besaitung zu kopieren bzw. die Art, wie die Saiten eingeknüpft sind. Instrument gleicht jenem in Sachs Reallexikon 1913.

Bittet darum, die Instrumente nach Abschluss der Arbeiten direkt an Rück zu schicken und zwar in der Cello-Kiste, die Geigenbauer Graseck ihm mit dem Esraj geschickt hat (via Spedition Michael Haber, Nürnberg).

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1937,12,23
Schreibort
Nürnberg
Erwähnte Objekte
Esraj (Mischwirbelgeige)
erwähnt als
Neuerwerbung
Sarinda
erwähnt als
Restaurierung
erwähnte Ereignisse
Typ des Ereignisses
Ankauf Musikinstrument(e)
Involviertes Objekt
Regal
Marktwert
Wert von
200
Wert bis
200
Währung
RM
Berlin
1937,12
Literaturreferenz
Claudius 1931
Sachs 1913
Mahillon 1893