Hartmann berichtet Rück von einem Besuch bei Herrn L. und liefert das im Brief vom 1. Dezember 1937 [nicht erhalten] gewünschte Gutachten über Regal und Orgelpositiv [mit L. ist der Psychiater Dr. Werner Leibbrand gemeint, ein Jugendfreund Hartmanns. Siehe NL Rück, I, C-515, Brief vom 2. Dezember 1937]
Regal MIR1025: Umfang 4 Oktaven mit kurzer Oktave im Bass, C/E-c. Länge 99 cm. Untertasten Pflaume, Obertasten gebeizt, 2 Schöpfbälge aus Eiche mit je 7 Falten, Balggröße 69 x 29 cm. Nicht spielbar, da die Pfeifen herausgefallen waren. Hartmann konnte nicht feststellen, ob die Stimmen zugehörig oder erneuert sind. Klaviatur und Bälge nach Hartmanns Urteil unzweifelhaft echt.
Orgel: Gehäuse weiß gestrichen mit einfachen Barockschnitzereien. Höhe 210 cm, Breite 100 cm, Umfang 4 Oktaen, C-c. Untertasten Pflaume, Obertasten gebeizt, zu beiden Seiten je 2 Registerhebel: Links Spitzflöte 2', Grobgedackt, rechts Prinzipal 1', Lieblich gedackt 4'.
2 Reihen Holz- und 2 Reihen Zinnpfeifen, bei den Prospektpfeifen (Prinzipal 1') unterschiedlich starke Kernstiche. Angehängtes Pedal im Umfang 1 1/2 Oktaven, C-a0. Rechts am Gehäuse ein Gurt für den Balgaufzug, Bälge im Untergehäuse. "Es scheint alles in Ordnung zu sein, aber ein schönes Stück ist es nicht, momentan nicht spielbar."
Wegen der Glasharmonika von M. J. Goldschmidt in Hamburg hat Hartmann durch Frau Goldschmidt Neuigkeiten erhalten. Demnach hatte der damalige Kaufinteressent die Glasharmonika zurückgeschickt, da sie ihm nicht gefiel. Beim Bahntransport sind sieben Glocken zersprungen, nun wird mit Bahn und Versicherung wegen Regress verhandelt. Rück muss sich folglich gedulden.
Im Postscript schreibt Hartmann, dass Alfons Kreichgauer nach eigenem Bekunden zur Technischen Hochschule wechsle, aktuell aber noch Direktor des Musikinstrumentenmuseums sei. Von einem Nachfolger ist noch nichts bekannt, auch über die Fortführung der Historischen Konzerte ist nichts verlautbart worden.
Von Rück handschriftlich mit Bleistift oben: Beantw. 5. XII. ab Freilassing.
Reklamiert: 13.XII. ab Freil.