NL Rück, I, C-0327d

Hartmann dankt Rück für die Übersendung der Lebkuchen, die ihm und seiner Frau schmecken; "es ist doch nett vom 'Nikolaus'." Freut sich, dass sich Paul Kaiser alias Reka an ihn erinnert. Vor Jahren hat er aus einem Harfenkorpus eine Nonnengeige für Reka gebaut, die dieser gut spielen soll.

Hartmanns Ruhestand wird frühestens in 6 Jahren eintreten, wenn er die Altersgrenze erreicht. Vor einigen Jahren hatte er eine kritische Zeit: "plötzlich interessierten sich meine verschiedenen Chefs für meine privaten Sachen, wie Familienverhältnisse auch von meiner Frau, aus allen diesen versteckten und geheimnisvollen Fragen habe ich dann rausbekommen, das [sic] von irgend einer Stelle mein Ausscheiden verlangt wurde, wahrscheinlich meiner Frau wegen, dann müssen aber Dr. Ganse, Prof. Kreichgauer & auch Prof. Seifert mein Verbleiben auf meinem Posten gewünscht und auch erreicht haben. Ein schöner Zustand ist das für mich natürlich nicht, auf Widerruf und auch nur geduldet zu sein, aber was hilft es, man muß es hinnehmen wie es kommt."

Freut sich, wenn er für Rück die ägyptische Harfe (Kat. Nr. 3527) richtig kopieren kann, da er für die Berliner Sammlung bereits eine Kopie mit zahlreichen Zugeständnissen beim Material anfertigen musste (Kat. Nr. 3528, siehe Führer Berlin 1939, S. 130). Bittet um Beschaffung von "Sykomore, eine eichenähnliche Holzart" für den Korpus, dann benötigt er ein großes Schaffell (für den Berliner Nachbau musste er pergamentähnliches Fell verwenden), das ähnlich dem Leder auf Dämpfern Wiener Hammerflügeln (z.B. von Anton Walter) ist. Die anderen Materialien kann Hartmann in Berlin besorgen.

Einen jungen Klaviertechniker zu vermitteln, ist nicht einfach, Hartmann wird sich bei Kollegen umhören.

Geigenbauer Friedel ist mit einem Verkauf zu 300 RM an Rück einverstanden, sofern Rück den Transport übernimmt. Hartmann hat Rücks Einverständnis stillschweigend voraussetzend, bereits zugesagt. Friedel meinte, Rück müsse ja Schuster nicht sagen, dass er das Instrument auf dessen Empfehlung erworben habe, sondern das alte Angebot angeben. Dr. Paul Zucker hingegen konnte Hartmann nicht erreichen, wird sich im Adressbuch umsehen, ob die Daten noch stimmen. Hartmann bittet, ihm die Entscheidung über den Lyra-Flügel von Friedel mitzuteilen. Seine Abrechnung wird er bald schicken.

Der Berliner Sammlung wurde am 18. November ein Orgel-Tafelklavier (mit Orgeluntersatz) angeboten. Sofern Rück Interesse daran hat, schickt ihm Hartmann Fotos.

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1940,11,18
Schreibort
Berlin-Steglitz
Erwähnte Objekte
Zupfinstrumente
erwähnt als
Nachbau
Lyraflügel
Tasteninstrumente
erwähnt als
Angebotene(s) Musikinstrument(e)
Orgel - Tafelklavier / Klaviorganum
Tasteninstrumente
erwähnt als
Angebotene(s) Musikinstrument(e)
erwähnte Institutionen
erwähnt im Zusammenhang
Suche Mitarbeiter(in)
erwähnt im Zusammenhang
Angebot Musikinstrument(e)
erwähnt im Zusammenhang
Vermittler(in)
erwähnte Ereignisse
Typ des Ereignisses
Ankauf Musikinstrument(e)
Involviertes Objekt
Lyraflügel
Angebotspreis
Wert von
500
Wert bis
500
Währung
RM
Marktwert
Wert von
300
Wert bis
300
Währung
RM
Kaufpreis
Wert von
300
Wert bis
300
Währung
RM
Involvierte Person
Berlin
1940,11,18
Literaturreferenz
Ganse 1939