Hartmann bezieht sich auf Rücks Brief vom 4. November 1940, worin Rück um ein Gutachten eines via Zimmermann & Co, Markneukirchen, angebotenen Lyraklaviers bei Geigenbaumeister Friedel, Berlin, bat. Hartmann hat im Laufe des Tages das Instrument untersucht:
Gehäuse Mahagoni mit reichen Beschlägen aus Bronzeblech. Das Corpus ruht auf vier Ballenfüßen und reicht bis zum Fußboden. Hängende Wiener Mechanik mit Oberdämpfung und 2 Pedalen für Forte und Verschiebung. Stimmstock, Anhang und Resonanzboden ohne Schäden und fest. Zwischen den besponnenen Basssaiten "sind einzelne glatte Messingsaiten gezogen, sonst ist der Bezug in Ordnung, die Stimmung 1/4 Ton unter Normal." Oberhalb der Klaviatur ist das Firmenschild "J. E. Schleip, in Berlin" eingelassen [recte: J. C. Schleip], die Entstehungszeit schätzt Hartmann auf 1810–1830. Umfang 6 Oktaven, F1–f4.
Das Instrument sieht gut aus, größere Reparaturen sind nicht erforderlich, allerdings hält er den Preis von 500 RM für überzogen.
Dankt für das am Vortag erhaltene Päckchen mit Lebkuchen. Das von Paul Kaiser alias Reka gestreute Gerücht, Hartmann wolle sich zur Ruhe setzen, bestätigt er nicht, da er sonst "zwangsweise abgeschoben werden" müsste "und das hoffe ich ja doch nicht." [Ob sich dies auf den Verlust der Werkstatt im Berliner Musikinstrumenten-Museum oder die priavte Situation bezieht, ist unklar.]