Hartmann dankt Rück für die Übersendung eines Pakets mit Lebkuchen und dem entwickelten Kleinbildfilm mit seinen Aufnahmen des Berliner Klaviziteriums, Kat. Nr. 2239. Die am 19. August 1940 übersandten Cembalospringer kann Rück behalten, die Hartmann noch weitere Exemplare besitzt.
Das Klaviziterium der Berliner Sammlung, Kat. Nr. 2239, ist nach Hartmann nicht sorgfältig gearbeitet, "auch die Rosette ist sehr plump." Schickt Rück für die Restaurierung des italienischen Cembalos MIR1071 eine Fotografie der Rosette des Spinetts von Dominicius Pisaurensis, Berlin, Kat. Nr. 324, die "allem Anschein nach original [ist], nicht vertieft, sondern nur der Rand aufgesetzt." Schöne Rosette hat auch das Cembalo von Vito Trasuntino, Berlin Kat. Nr. 806.
Zur Konstruktion der Kielklaviere führt Hartmann aus, dass Italiener stets Böden aus Zypressenholz fertigten; sofern ein Fichtenboden vorhanden ist, könnte er von George Steingraeber sein. "Dann ist natürlich der alte R[esonanz] Boden rausgenommen und durch einen Fichtenresonanzboden ersetzt, daher wird dann wohl auch die neue Rosette stammen. Auch die alten Nußbaumstimmstöcke hat Steingräber durch Rotbuchen ersetzt, auch die Docken sind neu, es bleibt also nur noch das originale Gehäuse, außerdem ist ein Rechen, also eine Dockenreihe durch einen Holzhebel zu verschieben, der auch nicht original ist. Trifft dieses bei Ihrem Instrument auch zu, so ist es ein Steingräber."
Hartmann erbittet Zeichnung zur Lage der Rippen, da er wissen möchte, wann und wo zuerst unter dem Steg Rippen angebracht wurden. Allerdings hat diese Zeichnung nur dann einen Sinn, wenn das Instrument original ist.
Die restaurierte Pipa MIR1392 hat Hartmann am Vortag abgeschickt und bittet um 5 RM Honorar. Die ehemaligen Saiten hat er beigelegt und neue chinesische, allerdings mangels Masse zu starke Saiten aufgezogen. Dankt auch für die Vermittlung des dringend in der Berliner Sammlung benötigten Birnbaumholzes, das in Berlin nicht mehr zu haben ist. Hofft, dass bald eines der von Rück gewünschten Bücher von Curt Sachs (Sachs 1929 und Sachs 1933) im Antiquariat auftaucht. Vorsichtshalber hat Hartmann noch ein Exemplar des Reallexikons (Sachs 1913) bestellt.
Zu den Kriegsereignissen schreibt er im Postscript: "Haben Sie Glück, wir mußten fast jede Nacht in den Keller."