Hartmann dankt Rück für dessen Brief vom 28. Juni 1940 und freut sich, dass sich Rück auf dem Weg der Besserung befindet. Stellt gerne das Orgelpositiv bei Kammersänger Prohaska auf, als Kalkanten kann er ggf. seinen jungen Kollegen (Name nicht genannt) einsetzen.

Hartmann befindet sich im Urlaub, wird den neu erschienenen Sammlungsführer, der 1,25 RM kostet, daher erst in der folgenden Woche übersenden können. Gratuliert Rück zu den Neuerwerbungen, "es ist doch immerhin jetzt schwierig etwas zu bekommen." Hartmann konnte im Vorjahr zwei Elfenbeinhörner bei einem Berliner Antiquitätenhändler [evtl. Muscat] besichtigen, doch waren dies Fälschungen. Dort fand er einen originalen afrikanischen Stoßzahn, geschnitzt, "woraus ein wunderbares Querhorn hätte gemacht werden können, aber, es wäre ja auch wieder eine Fälschung gewesen, also haben wir es gelassen."

An geraden Zinken hat die Berliner Sammlung drei Stück, nämlich zwei aus der Wenzelskirche Naumburg (Kat. Nr. 661 und 662) mit eingebohrtem Mundstück, deren Stimmtonhöhe Hartmann erst nachschauen muss. Der dritte Zink ist achtkantig mit angesetztem Schallbecher und separatem Mundstück (siehe den Brief Hartmanns vom 30. Januar 1935 zur Erwerbung des zunächst als Leihgabe in Sachs 1922, Sp. 199 unten aufgeführten Instruments); vom Lederüberzug sind nurmehr Leimspuren vorhanden und der Schallbecher ist um die Lederstärke zu groß. Stimmung ebenfalls unbekannt. Diese Instrumente werden vom Berliner Museum nicht verliehen, wohl aber die von Kat. Nr. 661 und 662 angefertigten Kopien, deren Stimmtonhöhe Hartmann ebenfalls nicht kennt. Der Instrumentenmacher ist im Vorjahr verstorben [Julius Schetelig, wie sich aus den nachfolgenden Briefen ergibt], gibt Rück darüber Bescheid.

1938 ließ das Museum keinen Egerländer Dudelsack reparieren, sondern hat ein Exemplar von einem Musikalienhändler erworben. Erkundigt sich nach dessen Adresse.