"Lieber Herr Professor!

Inliegend finden Sie die Aufnahme der Viola pomposa [MIR836] und der englischen Diskant-Gambe [möglicherweise MIR786, kl. Altlage] zum Vergleich. Die Daten gebe ich Ihnen unten anschliessend
an. Ihren Brief habe ich heute gleich mit den Fotographien expediert, da er allein auch nicht früher angekommen wäre.

Bezüglich der Flöte von G. Walch kann ich Ihnen mitteilein, dass in Berchtesgaden 3 Walch gelebt haben, deren ältester, also der Grossvater G. Walch signierte. Dieser Walch dürfte um 1760 herum die Flöte gearbeitet haben, denn sein Sohn Lorenz Walch wurde am 6. Juni 1786 geboren und dessen beide Söhne 1810 und 1811. Mann kann also die Flöte auf etwa 1750 bis 1775 zuverlässig datieren.

Bitte probieren Sie morgen Freitag die Orgel [wahrscheinlich MIR1017 oder MIR1023] in Gegenwart des Orgelmachers und die beiden Cembali. Herr Maendler teilte mir noch mit, dass man den einen 8' ebenfalls auf Piano durch entsprechende Pedalstellung bringen kann, wie beim Neupert-Cembalo des Instituts, ferner, dass er den 8' gegebenenfalls oben noch brillanter machen könnte.

Ich selbst werde morgen nicht hier sein, weil ich kurz nach Wien fahre, jedoch bitte ich Sie sehr um Ihren Besuch, damit der Orgelbauer weiter machen kann. Wir erwarten Sie also bestimmt Freitag abend um 7 Uhr auch zum Essen.

Mit vielen freundlichen Grüssen // Ihr

Beilage.

N.S. Soeben trifft von Schwarz, Lindenberg der Titel ein für die Museumsbroschüre, wie ihn sich Herr Schwarz denkt. Aus beiliegendem Schwarz-Brief geht hervor, dass die Schrift etwas verkleinert werden müsste. Was mich daran noch stört, ist, dass das "g" von Klangwelt auf dem "a" von Vorfahren den Eindruck eines "ä" erweckt. Der Untertitel würde dann auf die nächste Seite kommen.

Bitte bringen Sie morgen die Vorlagen wieder mit und sprechen Sie mit meinem Bruder, wie Sie darüber denken. Mir gefällt der Titel gut. // D.O."