NL Rück, I, C-0873b

"Liebe Herren Rück!

Auf Ihre Frage an meine Frau über meinen Verbleib kann ich Ihnen sofort selbst antworten, da ich immer noch zu Hause bin. Aus 2 Gründen: Die Devisenanweisung ist bislang noch nicht eingetroffen. Aber selbst wenn sie jetzt käme, wie nach der neuesten Verfügung zu erwarten ist, ist es fraglich geworden, ob ich sogleich fahren könnte. Meine Frau hat sich bei der Vorbereitung des Gastzimmers für unsere Parteitagseinquartierung so überanstrengt, daß leider eine Verschlimmerung in ihrem Befinden eingetreten ist u. sie seit vorige[m] Freitag wieder in der Klinik liegt mit Schmerzen und Fieber. Sie drängt zwar selbst darauf, daß ich zur Erholung wegfahre, aber ich möchte es gegenwärtig doch nicht tun und hoffe nur, daß doch wieder eine Besserung eintritt, dann könnte ich auch die Reise antreten. - Die Kinder sind inzwischen mit de[n] Mädchen [BDM] 10 Tage in der Oberpfalz gewesen, das hat ihnen recht gut getan.

Mit Gebhard hab ich kürzlich in Nürnberg gesprochen. Von Doßler hab ich noch keine Nachricht. Nach dem Parteitag [19.–16.09.1935] rufe ich ihn einmal an. - Sie haben inzwischen hoffentlich schöne Tage in Salzburg und Wien gehabt u. haben Sie nun noch weiterhin im Salzkammergut.

Mit den besten Wünschen für gute Erholung und herzlichen Grüßen // Ihr // RudolfSteglich.

[Mit Rot von anderer Hand] Beantw. 16.IX. Brief. [recte: 18.09.1935]"

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1935,09,11
Schreibort
Erlangen
erwähnte Institutionen
erwähnt im Zusammenhang
Veranstaltung