"Lieber Herr Dr. Rück!
Wenn die Orgelprobe auf dem Platnersberg stattfindet, möchte ich gern so zeitig kommen, daß ich vorher bei Ihnen noch ein Stündchen Zeit habe auszuprobieren, was sich darauf am besten zu spielen eignet. Dann ist bei der Probe der Eindruck auf die anwesenden Herrschaften günstiger, als wenn ich dort erst etwas Passendes suchen muß. Also teilen Sie mir bitte mit, welche Zeit für die Abfahrt zum Berg angesetzt ist und ob ich schon eine Stunde vorher kommen kann.
Da nun wieder die Flügel-Sache durch mein Gesuch beim Rektor [Johannes Reinmöller] ins Rollen gekommen ist, wäre es gut, wenn ich wieder wie schon dazumal ein Angebot von Ihnen hätte, was ich dann vorlegen kann. Es wird sich, so viel ich sehe, darum handeln, die Bezahlung auf zwei Jahre zu verteilen. Auch ist bereits die Frage aufgeworfen worden, ob der alte Perzina nicht verkauft werden könnte, um die Kaufsumme für das zu erwerbende Instrument ein wenig zu ermäßigen. Das ist freilich eine heikle Geschichte! Was meinen Sie dazu??
Mit besten Grüßen Ihnen beiden // Ihr // [handschriftl.] SudolfSteglich."