"Lieber Herr Professor!

Im gestrigen Trubel konnte ich Sie nicht sprechen. Ich würde grössten Wert darauf legen, von Ihnen ein Gutachten zu bekommen, ob es überhaupt einen historischen Ton bei modernen Cembalis gibt und ob sich dieser überhaupt definieren lässt.

In dem Buch von Hanns Neupert über das Cembalo [Neupert 1933] finde ich auf den Seiten 35 / 37 / 39 verschiedentlich Hinweise, dass das Klang-Ideal mit der Zeit wechselte und in verschiedenen Ländern nicht gleich war. Kann man da überhaupt von einem historischen Ton sprechen?

Es läge mir daran, eine ganz objektive Würdigung hierüber sobald wie möglich zu bekommen, da wir sie der Fachgruppe 24 Musik unterbreiten wollen.

Inliegend einen Brief Maendlers zu dem, was wir neulich besprachen. Herr Maendler ist am Sonntag hier und ich würde gerne sehen, wenn Sie sich mit ihm nochmals über diesen Punkt persönlich aussprechen könnten, vorausgesetzt, dass Sie Zeit und Lust haben. Am besten wäre es, wenn Sie mich vielleicht am Samstag Abend kurz nach 7 Uhr anrufen würden, falls sich noch etwas geändert hätte.

Mit herzlichen Grüssen // Ihr

NS. Flügel-Einweihung gestern: Sie wollten mir ein kurzen Resumé über Ihre Ausführungen bei diesem Abend noch für die Firma Steinway zugehen lassen. Vielleicht erscheint in der Presse ein geeigneter Artikel, dann würde ich Sie freundlich bitten, mir davon Exemplare zu besorgen. Ihre Ausführungen waren ausserordentlich lehrreich und überzeugend."