NL Rück, I, C-0873c

"Liebe Herren Rück!

Es hat sich doch gelohnt, daß ich vorhin, nach 1/2 9 Uhr nach Hause gepilgert bin, so gern ich auch mit Ihnen, lieber Herr Doktor, noch zu Abend gespissen hätte. Das Hausmädchen war nämlich wieder weggegangen und die beiden Kinder allein zu Haus, und sie waren sichtlich beglückt, daß ich nicht allzuspät wiederkam. Sie selber werden freilich noch lohnender finden - hoffentlich wenigstens!!-, daß ich nun, nachdem die Mädels zu Bett sind, tatsächlich und wunderbarerweise ein paar Sätze für die vierte Seite des NSLB-Programms zurechtgeschustert habe. Mehr als dasteht, darf es wohl nicht sein. Aber es ist glaub ich das Wesentliche damit gesagt. Den letzten Satz hab ich mit Absicht allgemein gehalten, damit es nicht gar zu sehr nach Reklame aussieht - in Verbindung mit dem übrigen Programm merken ja die Leute schon die Hauptsache. Im Schlußsatz kann die Nennung von Berlin und Leipzig, also der letzte Nebensatz, wegfallen. Dann muß vor dem Wort 'Reichtum' noch 'ganz besonderen' eingeschaltet werden. Mir scheint das fast besser. Es wirkt lapidarer. Der Leser wird auf Nürnberg konzentriert und nicht zuletzt noch in die Ferne späzieren geführt.

Ich muß diese Woche einmal mit dem Heimatpfleger des Gaues Reg. Oberbaurat Hepfel sprechen. Bei dieser Gelegenheit komme ich mal vorbei.

Herzlich grüßend // Ihr // [handschriftl.] RudolfSteglich.

[Handschriftl] Ob Sie jene Sätze mit oder ohne meinen Namen bringen wollen, stelle ich in Ihr Belieben."

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1936,03,01
Schreibort
Erlangen
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