"Lieber Herr Doktor!
In Ihrem letzten Brief waren Sie so liebenswürdig mir in Aussicht zu stellen Neuaufnahmen von den Pergamentabzügen des Triumphzuges Kaiser Maximilians I. im Format 18 x 24 cm machen zu lassen, dazu braucht das Kunsthist. Museum Platten. Amerikanische Freunde meines Hauses verbringen noch im August 2 Dutzend Perutz.Silber-Eosin, Format 18 x 24 cm nach Salzburg und von dort wird sie Ihnen mein Geschäftsfreund Klaviersalon Katholnigg zusenden. Die Silber-Eosin-Platte ist besonders geeignet für solche Aufnahmen, da sie ein feines Korn hat. Unsere grossen Werke machen technische Aufnahmen fast ausschliesslich mit dieser Platte. Die Negative würden doch am besten in Wien entwickelt und ich bäte dann um Zusendung derselben an Herrn Alfred Heidl, Generalsekretär der Stiftung Mozarteum Salzburg, Schwarzstr. 6 mit dem Vermerk: Zur Verfügung Dr. Rück.
Weil wir nun schon beim Photographieren sind, hätte ich noch eine weitere Bitte. In dem Katalog Sonderschau [Klapsia 1941] finde ich auf Tafel 8 eine wunderbare Musikscene mit reicher Palast-Architektur abgebildet [im Katalog verzeichnet als: 'Hans Vredeman de Vries (Prag 1596): Musizierende Gesellschaft']. Auch von diesem Bild hätte ich gerne ein Negativ, um mir dann von allen Negativen Positive machen lassen zu können, ausschliesslich zum Aushang in meiner Sammlung. Selbstverständlich nicht zu Reproduktionszwecken, was ich Ihnen hiermit gerne bestätige, umsomehr ich ja die Gepflogenheiten in dieser Beziehung kenne.
Wenn ich Ihnen mit Bildern meiner Sammlung dienen kann, (Neuerwerbungen) stehe ich mit Gegendiensten gerne zu Ihrer Verfügung.
Sollten Sie Material für Restaurierungen brauchen, so kann ich Ihnen höchstwahrscheinlich auch helfen und für ungehinderte Zusendung Sorge tragen. Bezahlung kann dann in Schillingen erfolgen an eine von mir aufzugebende Salzburger Adresse. Ich denke hier an Filze, Tuche, Messingsaiten etc.
Gerne würde ich hören, wie es Ihrer Sammlung ergeht und ob Sie die Instrumente aus der Rot[h]schildsammlung wieder zurückgeben mussten. Sollten Sie inzwischen wieder Ausstellungen mit Katalogen veranstaltet haben, bäte ich um die Kataloge. Herr Prof. Steglich veröffentlichte in der Musica einen Artikel über meine Sammlung. Ich nehme an, dass Sie diese Zeitschrift haben, andernfalls kann ich Ihnen Abschrift des Artikels machen lassen.
Meine schwedische Reise habe ich ziemlich endgültig auf das Frühjahr 50 verschoben. Persönlich geht es mir zufriedenstellend. Ich hoffe zwischen Ende August und September ein paar Tage nach Salzburg zu kommen. Wäre da eventl. ein Zusammentreffen möglich? Ihrer freundlichen Mitteilung an untenstehende Adresse entgegensehend zeichne ich als // Ihr
Adresse:
Frau Josefine Fe[e]s, // Salzburg, Weiser Str. 26".