"Sehr geehrter, lieber Herr Dr. Luithlen!
Ich danke bestens für Ihren freundlichen Brief vom 10.d.M. und teile Ihnen über meine Reiseplände folgendes mit:
ich beantrage gegen Ende der Woche beim österr. Konsulat die Einreise, die wahrscheinlich glatt erteilt wird, und anschliessend dann bei der USA-Militär-Regierung die Ausreise. Dieses alles dauert bisher erfahrungsgemäss vier Wochen. Erst wenn ich dann den Pass habe, kann ich nach Gastein fahren. ich dachte ursprünglich bis Mitte August dort anzukommen, ich befürchte aber, dass es 2. Hälfte, wenn nicht Ende August wird. Wenn Sie also in der 2. September-Hälfte dienstlich in Salzburg sind, können wir uns treffen und zwar würde ich vorschlagen, vielleicht halbwegs etwa in Bischofshofen, wenn Sie ev. Ihre Rückreise dann über Selzt[h]al nehmen würden. Es ist aber auch möglich, dass ich nach Salzburg kommen kann - ich muss allerdings mit meinen SChillingen haushalten im Gegensatz zu früher! - dann treffen wir uns in Salzburg.
In der Zwischenzeit vor meiner Abreise erreichen mich Ihre Briefe ständig in Nürnberg.
Die Aufnahmen aus dem triumphzug und die andere Aufnahme hat mich wirklich beglückt und ich bin Ihnen und Herrn Dr. Auer herzlich dafür dankbar.
Die historische Ausstellung zur 900 Jahr-Feier hat mir sehr viel Arbeit gemacht, sie findet aber allgemein Beifall. Ich werde einiges davon fotographieren lassen.
Sehr interessant war mir Ihre Mitteilung über Ihre Ausstellung und ich wünsche Ihren weiteren Arbeiten herzlich besten Erfolg.
Sollten Sie irgendwelche Druckschriften herausbringen, bäte ich freundlich um ein Exemplar.
Der bei Ihnen liegende Auszug aus der Musica ist für Sie bestimmt, das 2. Exemplar für das Völkerkundemuseum Wien, da ich annehme, dass die Musica bestimmt dort nicht bekannt und der Aufsatz [Potter 1946] ganz interessant ist.
Wegen der Fotokopie des Frankfurter Katalogs [Epstein 1927], die ich Ihrem Museum natürlich verehre, erwarte ich noch Ihren Entscheid.
Mein Aufenthalt in Schellenberg bestand nur aus Ruhe, denn es herrschte entweder tropische Hitze oder monsumartige Regengüsse. So konnte ich mich halbwegs erholen, doch habe ich jetzt sehr viel Arbeit, da mein Prokurist [Hugo Haid] vier Wochen in Urlaub ist.
Ihnen für Ihre Erholung alle guten Wünsche und liebe Grüsse in alter Freundschaft // von Ihrem".