Rück berichtet Hartmann, dass er die von Wennerscheid-Antiquitäten Berlin und Bonn angebotene Orgel nun für 415 RM gekauft hat. Bittet Hartmann, die Restaurierung mit Orgelbauer Schuke anzugehen, lässt ihm in den Preisverhandlungen freie Hand. Möchte, dass die Orgel historisch einwandfrei hergestellt wird, auch mit Blick auf die Windanlage, die bei dem Vergleichsinstrument der Berliner Sammlung anders aussieht. Bittet ferner um Auskunft, wie die Berliner Museumsorgel transportiert werden kann, da Sachs im Katalog von einer Absenkung des Oberteils in das Unterteil spricht. Bittet Hartmann, sofern möglich, das Äußere der Orgel zu restaurieren und den Kolophoniumlack "mit Spiritus, oder einem anderen geeigneten Lösungs-Mittel (Aceton, giftig und feuergefährlich!, Benzin etc.)" zu entfernen. Hartmann möge sich in einem der Berliner Museen mit einem Fassmaler in Verbindung setzen, der ihm sicherlich weiterhelfen kann. Rück möchte die Orgel vor der Aufstellung in Nürnberg vollständig in Ordnung haben. Vermutet unter dem Lack eine identische Malerei wie bei der Berliner Orgel. Falls nicht, möchte er sie entsprechend bemalt haben, wozu vermutlich die Erlaubnis des Sammlungsleiters Prof. Schünemann erforderlich ist. Bittet ggf. um Nachricht, wenn er mit ihm Kontakt aufnehmen soll. Bittet Hartmann nur darum, weil er seine Hilfe angeboten hat.
Aufgrund der Fotografie der Berliner Orgel vermutet Rück, dass bei MIR1023 die Windanlage später verändert wurde, da beim Berliner Instrument die untere Profilleiste umlaufend ist. Dabei sollte der Winddruck vor der Demontage gemessen werden; auch wenn Herr Schuke dies bekannt sein sollte, kann es "immerhin nichts schaden, ihn extra noch darauf hinzuweisen."
Rück bittet um Antwort und weist darauf hin, dass Briefe, die am Donnerstag mit der 1. Post kommen, ihn noch erreichen; anschließend wird er auf Reise sein. Bedankt sich für Hartmanns Hilfe beim Erwerb der Orgel und schickt Lebkuchen für dessen Frau.
Erwerb eines Lyraklaviers hat keine Eile, bittet Hartmann ggf. sich zu melden. Am Herzen liegt ihm der Erwerb eines Nähtischklaviers. Es "nimmt wenig Platz ein und wäre ein Anziehungspunkt für die weiblichen Besucher unserer Sammlung." Berliner Sammlung besitzt mit Kat. Nr. 16 ein Nähtischklavier von Joseph Klein, Wien; bittet um Aufnahme davon sowie von Kat. Nr. 347, da ihm ein Klein-Instrumente für 800 RM angeboten wird, "was natürlich ein kompletter Unsinn ist, denn soviel bezahlt doch kein Mensch für so ein Dingelchen, dessen musikalischer Wert sehr begrenzt ist." [Nähtischklavier MIR1174 von Rudolf Ibach, Barmen]. Außerdem hat Sammlung Rück Interesse an einer Orphika.