NL Rück, I, C-0327a

Adolf Hartmann bedankt sich für den Brief vom 15. Juni 1934. Der bei Artur Muscat erworbene Tanbur MIR1351 war das von Rück gewünschte Objekt, Hartmann wollte sicher sein, dass beide Tanburs die gleiche Anzahl Wirbeln besitzen. Wollte das ergänzte Objekte nicht separat schicken, sondern mit den Instrumenten aus der Sammlung von Curt Sachs. Den Originalsteg von MIR1351 legte Hartmann dem Brief bei; den neuen Steg hat Hartmann aus optischen Gründen mit dem Messer geschnitzt.

Hartmann hat sich bei Organisten über den von Antiquitätenhändler Wennerscheid empfohlenen Orgelbauer Hans Hammer erkundigt, der keinen guten Ruf genießt. Hammer sei unzuverlässig und arbeite schludrig; eine kleine Friedhofsorgel soll er schlecht bearbeitet haben.

Weitere Adressen für die Instandsetzung von MIR1023 sind ein Vertreter der Firma E. F. Walcker & Cie, Ludwigsburg, sowie der Vertreter der Firma Wilhelm Sauer, Frankfurt/Oder [die seit 1916 Oscar Walcker gehört]. Hartmann bittet beide Vertreter, für die Näser-Orgel MIR1023 einen Kostenvoranschlag abzugeben. Hartmann weiß nicht, ob Wennerscheid in Orgelfragen der richtige Ansprechpartner ist. In der Berliner Sammlung haben Schuke, Potsdam, und Sauer, Frankfurt/Oder, je ein historisches Orgelwerk restauriert und preislich nur um 5-7 RM differiert. Legt einen Brief Wennerscheids bei.

"Sehr geehrter Herr Dr. Rück! 

Besten Dank für Ihren Brief vom  15.6.34. Der Tambur ist schon der richtige, ich glaubte nur nicht, daß beide die gleiche Anzahl Wirbel hätten, es scheint aber doch zu sein. Den Tambur wollte ich nur nicht allein schicken, sondern mit den Sachen von Prf. S., dann wäre es  eine Sendung. Der Original Steg folgt anbei  zurück, vielen Dank, ich habe auch gleich einen mit dem Messer geschnitzt, sodaß er ziemlich gleich aussieht.

Über den Orgelbauer Hammer habe  ich bei einem mir bekannten Organisten nachgefragt, dieser ratet mir aber ab, da dieser H. unzuverlässig und schludrig gearbeitet hat, und zwar eine kl. Orgel die für einen Friedhof bestimmt war, dieses natürlich nur vertraulich.

Nun habe ich von dem Organisten eine andere Adresse von einem Orgelbauer bekommen, der  für die Firma Walker die Orgeln hier in Berlin in Ordnung hält, außerdem kenne ich den Vertreter für Sauer Frankfurt. Od., den ich auch mal  veranlassen werde, sich das Instrument anzusehen, wenn nicht zuviel Kosten dadurch enstehen sollten. Ob Wennerscheid über Orgelreparaturen Bescheid  weiß, kann ich nicht sagen.

Schucke hat eine alte Orgel bei uns repariert und Sauer hat eine repariert, beide sind gut gemacht und die gegenseitig angesetzten Preise waren ziemlich die gleichen, jedenfalls differierten  sie nur um 5-7 Mk.

Der Brief Wennescheid folgt anbei zurück, und auch der Original Steg.

Mit Hochachtungsvollen // Grüßen // Ihr ergebener // Ad. Hartmann" 

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1934,06,19
Schreibort
Berlin-Steglitz
Erwähnte Objekte
Mischwirbellaute
erwähnt als
Restaurierung
erwähnte Personen
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Verkäufer(in)
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