Gutachten (Original und Durchschlag) zur Restaurierung von MI263. Siehe auch den Brief vom 12.02. und den Brief vom 16.12.1954.
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Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Inv.-Nr. M. I. 263 [MI263]
Tastenumfang 1 kurze und 3 Oktaven. Der Stimmstock ist stark vom Wurm zerfressen, lose und wahrscheinlich mit schmiedeeisernen Nägeln befestigt, ausserdem nach oben gebogen und gedreht. Er muss erneuert werden. Die Stimmwirbel sind nicht alle drehrund, infolgedessen ist es zur Erzielung einer besseren Stimmhaltung notwendig, neue Stimmwirbel, von Hand gefertigt, in den neuen Stimmstock einzusetzen. Der Stimmstock ist mehrfach gerissen. Die Klötze unter dem Stimmstock sind mit schmiedeeisernen Nägeln vom Spielboden aus befestigt. Wenn man den Stimmstock nicht ohne besondere Schwierigkeiten herausnehmen kann, müssen die unter ihm liegenden Klötze auch erneuert werden. Da die Stegstifte aus Eisen sind, hat wahrscheinlich der angesetzte Rost die Risse am Resonanzbodensteg verursacht. Da man zudem nicht weiss, ob man ihn intakt herunterbringt, muss er höchstwahrscheinlich erneuert werden. Die 2 Dockenleisten sind starke wurmig und werden kaum mehr verwendbar sein. Der Resonanzbodensteg dürfte verwendbar sein, wenn man nicht die Mensur ändern muss. In diesem Falle muss der Steg weiter rückwärts gerückt werden u. erneuert.
Der Resonanzboden hat mehrere Risse, die ausgespant werden müssen. Der Boden ist vorne hinter der Dockenreihe schon lose und hat sich seitlich von der Wand gelöst. Er muss auf jeden Fall herausgenommen werden, dann kann man erst buerteilen [recte: beurteilen], ob er neu berippt werden muss oder nicht. Sämtliche Anhangstifte müssen herausgenommen und erneut werden. Das Docken-material ist sehr schlecht. An demselben ist vielfach von unberufenen, unsachkundigen Händen herumgearbeitet worden, sodass man am besten die beiden Dockenreihen erneuert.
Die Tastatur:
Es fehlen, bzw. sind falsch 6 Beinfronten, die gedrechselt und erneuert werden müssten. Die Tastenbeläge sind alle vorhanden. Die Tastenführungen mit Plättchen rückwärts bleiben. Die Tastatur ist neu zu garnieren..[sic!] Der Resonanzboden ist sachgemäss einzusetzen, die neuen Docken in die Dockenleisten präzis einzupassen. Die Zungen sind mit Condorkielen auszurüsten, an den neuen Dockenleisten neue Führungsklötze zu befestigen.
Was sich nach Herausnahme des Resonanzbodens noch an inneren Schäden zeigt, ist vorher nicht zu entscheiden.
Tonhöhe: Im derzeitigen Zustand hat das Instrument zwei 4'. Musikalisch ist damit sehr wenig anzufangen, sodass es sich empfehlen dürfte, die eine Dockenreihe mit 4', die andere Dockenreihe mit 8' auszurichten. Da aber die Mensur sehr kurz ist, wird der 8' nicht besonders gut klingen, ausser man versucht durch Anbringen eines neuen, nach hinten gerückten Resonanzbodensteges, eine grössere Mensur herauszubringen.
Das Instrument wurde in der städtischen Desinfektionsanstalt Nürnberg blauvergast und der von Wurm sehr stark angegriffene Spielboden bereits mehrfach mit Xylamon getränkt. Drei offene Fugen müssen ausgespant werden. Bekanntlich ist die Entfernung gerade derartiger, schmiedeeiserner stark eingerosteter Nägel eine schwierige langwierige Arbeit, bei der es ohne Splitter nicht abgeht, da Nägel immer eingerostet sind.
Die Schutzleiste über den Docken muss neu garniert werden mit eulanisiertem Stoff. Das Vorsatzbrett ist gut.
Kassette:
Diese wurde ebenfalls mit vergast. An Kassettenboden sind mehrere Risse auszuspanen."