"Lieber Herr Marx!
freundlichen Dank für Ihren Brief vom 18.d.M., den ich rasch noch beantworten will, ehe ich am 23.d.M. endgültig nach Kitzbühel verreise. Dort ist meine Adresse bis Anfang Januar Hotel Klausner. Anschliessend will ich dann endlich nach Wien, wenn nicht wieder etwas dazwischenkommt.
Ich bedaure, dass die eine Weinflasche zerbrochen ist. Die müssen wir halt in Nürnberg gelegentlich durch ein Original ersetzen.
Langes, astfreies Holz für den Cembalorechen bekommen wir, da ich bei Dütz Birnbaum bestellte. Oder verwendet man dazu anderes Holz, dann bitte ich um Ihre Mitteilung oder noch einfacher, Sie bestellen dieses Holz für Dockenleisten gleich direkt bei Dütz und zwar am besten ein oder zwei Bretter, damit wir Vorrat haben. Nussbaum ist genügend da und Kirschbaum kaufte ich kürzlich einen wunderbaren astfreien, [?]gewachsenen Stamm.
Die Arbeiten im Museum habe ich nun unterbrochen, denn wenn ich weiterfahre, komme ich überhaupt nicht nach Wien. Gerade die Holzblasinstrumente machen mir eine Sauarbeit mit dem Fotografieren und Aussuchen und mein Bedarf ist für die nächsten Wochen mehr als restlos gedeckt.
Ich freue mich, dass Sie bei Ihren Lieben in Danzig die Feiertage verbringen können und wünsche Ihnen und Ihren Danzigern herzlich eine gesegnete Weihnacht und alles gute im neuen Jahr!
In diesem Sinne drücke ich Ihnen in alter Freundschaft die Hand und verbleibe mit herzlichsten Grüssen
wie immer Ihr alter getreuer".