"Sehr geehrter Herr Doktor!

Also endlich haben Sie sich von Nürnb. getrennt, ich wünsche Ihnen recht gute Reise. Da ich annehme, daß Sie nicht lange in München bleiben, schreibe ich nach Wien.

Vor allem meinen herzlichsten Dank für die Äpfelsendung und für die guten Echten, die sollen mir mit ganz besonderen Bedacht munden. Über die Bilder von der Evianquelle mit meinem freundlichen Gegenüber habe ich mich riesig gefreut, nicht minder auch über die Aufnahme aus Hersbruck, daran hatte ich wirklich nicht mehr gedacht.

Die weichen Stahlsaiten habe ich mir angesehen. Ich finde jedoch in den 3 Sorten einen Härteunterschied. Die starke und schwache halte ich für recht, aber die mittlere ist faßt so hart wie gewöhnlicher Stahldraht. Zur Prüfung lege ich 3 Stücke bei. Die Hartmannsche Notierung ist ganz interessant, die stärkeren sind zunehmend immer schwächer, dagegen die schwachen stärker. 2 Clavichorde in einem Kasten dasselbe haben wir bei dem Pedalclavichord, vielleicht stammen die auch von einem derartigen Instrument.

Haben Sie einen Raum für besonders wertvolle Instrumente bekommen, oder vielleicht schon eingeräumt?

Meine Trompose [sic] hat sich merklich gebessert und wenn mich der Arzt frei giebt, werde ich an Gerold schreiben, daß er mir, wenn Frl. Theilig wieder zurück, Nachricht giebt wenn ich kommen soll.

Alles Gute und herzliche Grüße // Ihr sehr ergebener // Otto Marx

Freundliche Grüße für Frl. Luise."