"Sehr geehrter Herr Doktor!
Gestern abend überraschte mich Ihre liebe Weihnachtssendung. Was kommen da alles für gute und in den heutigen Zeiten unerreichbare Sachen zum Vorschein. Die guten Zigarren heute nur noch homöopatisch zu genießen.- Sie können sehen, daß ich sie in Ehren halte, denn ich habe noch etliche von den Virginier und das Brasielkistchen noch nicht einmal geöffnet, das geschieht erst am 25. Dann die Lebkuchen und das Weihnachtsgebäck. Ich glaube recht zu raten, daß das von Ihrem Hof- und Hausbäck erstanden ist, habe auch gleich probieren müssen, es ist von bekannter Güte. Dazu noch eine Tüte Malz und am Schluß ein 'Asbach Uralt' als Lebenswecker und werde mir erlauben den ersten Schluck auf Ihr wertes Wohl zu trinken. Nun sage ich Ihnen für all die guten Sachen meinen herzlichen Dank.
Nun nochmals zu der Theorpe [sic]. Die orginale hat an der Rückseite des Halses 23 Elfenbeinadern als Einlage, wünschen sie den neuen Hals in der gleichen Ausführung, woher bekommen wir das Bein. Die Adern sind 1 1/4 mm breit und 29 cm lang. Ich habe gesehen, daß Sie schwache Ebenholzdickten haben davon hätte ich gern für das Griffbrett eine Platte 32 cm lang u. 10 cm breit und für die Rückseite (Rundung) noch etwas mehr als die ebene Platte aber schön gerade gewachsen, weil man sonst die schwachen Adern ohne bruch nicht hobeln kann. Oder sollen wir die Elfenbeinadern von Knochen machen und zusammensetzen, wird sicher auch gut aussehen. Wohl kaum zu unterscheiden.
Mit herzlichen Grüßen auch Frl. Luise und nochmals vielen Dank // Ihr sehr ergebener // Otto Marx".