NL Rück, I, C-0570i

Siehe Briefanlage.

 

"Lieber Herr Marx!

Ich übersende Ihnen anliegend die Bestätigung über die für die Reparaturen von meinem Hause an Sie bezahlten Beträge. Diese Beträge unterliegen Ihrer Umsatzsteuer.

Die ausserdem Ihnen zurückerstatteten Auslagen für Fahrkarten, Trambahn und Reisespesen sind in diesen Beträgen nicht enthalten, da sie umsatzsteuerfrei sind. Denn es handelt sich ja nur um von Ihnen verauslagte in, Trambahn und Neisespesen sind in diesen Betragnicht enthalten, da sie umsatasteuerfrei sind. Denn es handelt sich ja nureum von Ihnen verauslagte Gelder, wenn Sie eine Fahrkarte lösen, um zu uns zu fahren oder Trambahnfahrten für uns mahcen, die Ihnen einfach wieder zurückerstattet werden. Ebenso ist es mit den Auslagen für Quartier und Verpflegung für Reisetage. die Sie auswärts weilen, um für unser Geschäft tätig zu sein.

Sie können nunmehr auf Grund des beiliegenden Briefes Ihre Steuerangaben machen.

Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir spätestens bis Weihnachten Ihre Abrechnung zukommen liessen für Arbeiten, die Sie bis dahin fertig haben. Noch in Arbeit befindliche Instrumente zählen natürlich nicht dazu.

Ihren Brief wegen der Theorbe habe ich erhalten. Ich bin mit aber nicht klar, ob Sie das starke Ebenholzfurnier meinen oder ein normales Ebenholzfurnier. Ihrem Brief entnehme ich allerdings, dass es sich um schwache Ebenholzdichten handeln soll.

Ich sende Ihnen heute als Expressgut das Wrack einer einstmals wohl sehr schönen Elfenbeinlaute. Bitte sehen Sie zu, ob Sie daraus die Elfenbeinspäne herausbekom men, die Sie brauchen. diesen liegen bei die vorhandenen 2 Ebenholzdickten. Ich nehme an, dass es die richtigen sind. Wenn Sie von dem Wrack nichts gebrauchen können, bestellen Sie bitte bei Zimmermann sich die nötigen Elfenbeinspäne gleich fertig zugeschnitten.

Ich denke, nachdem es sich um ein edles Instrument handelt, werden wir doch den Hals mit Elfenbein ausle gen.

Das Griffbrett dieser Theorbe ist wohl auch ganz leicht gewölbt wie bei dem Wrack? Ich weiss nicht, wie es an dem Original Hartung ist oder ob es überhaupt noch d[as] Original ist. Eine leichte Wölbung könnte nicht schad[en.]

Im gleichen Expressgut sende ich Ihnen etwas Wei[n?] für die Feiertage und lege, um das Gewicht auszunützen folgende kleine Instrumente bei:

1. 1 Poschette von Matthias Humell, Nürnberg 1597: ich lese 1597 und nicht 1697. An dieser wären die
[Wir]bel zu richten.

2. Eine Barockposchette ohne Bogen und ohne Fächer. [Der] Boden befindet sich, weil intakt und gut, hier. Der Fächer fehlt. Ich erbat mir von Hartmann Berlin eine Zeichnung des dortigen Fächers, damit danach der Fächer nachgebildet werden kann, nachdem das Leipziger Instrument ja bestimmt unter Luftschutz verpackt ist.

3. 1 Poschette, Ankauf Engel-Wien, mit Schildpattkorpus

4. 1 Zister aus Sammlung Leibbrand Nr. 7, zu der Bra[?] nunmehr die Mechanik angefertigt hat.

Natürlich eilen diese Sachen nicht. Ich schickte sie mit, um das Porto auszunützen.

Wenn Sie auch noch eine Aufstellung der an Sie vergüteten Fahrkarten und Reisespesen wünschen, kann dies gemacht werden, obwohl Sie sie für die Steuererklärung nicht benötigen.

Mit herzlichen Grüssen // Ihr".

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1941,12,11
Schreibort
Nürnberg