"Lieber Herr Marx!
Vergangenen Mittwoch ging es ganz flott in gutbesetztem Eilzug nach Nürnberg zurück. Die Leipziger Tage waren schön und interessant und ich freue mich, dass ich auch mal in Ihrem Heim Einkehr halten und mir Ihre beiden reizenden Instrumente besichtigen und anhören konnte. Ich will nun sehen, wann ich wieder nach dorten kommen kann, um mir die Heyer'sche Sammlung zu begucken.
Augenblicklich liegt sehr viel Arbeit vor. Herr Dr. Rück ist seit letzten Mittwoch in Wien, schreibt von der Messe einunddasselbe wie es in Leipzig war: nämlich, es gibt für den Inländer praktisch nichts zu kaufen, lediglich der Export gibt an.
Heute soll ich um Devisen für eine Venedigreise des Herrn Dr. Rück eingeben. Vermutlich bekommen wir die 2 oder 3 historischen Instrumente, Sie werden davon wissen.
Die 6 Flaschen Wein zu Ihrem Geburtstag sende ich heute ab. Ich habe sie eben dem Keller entnommen, bin mir nur noch nicht über die Art des Versands schlüssig, um keine Trümmer in Leipzig zu servieren. Ich hoffe, dass Sie die guten Tropfen schon in wenigen Tagen erhalten und dann sich noch gründlich zum 70., wenn auch
verspätet, zudecken werden.
Bestätigen Sie mir bitte den Empfang hierher, im übrigen wird es ja nicht mehr lange dauern und Sie kommen nach Nürnberg, um die Henlein-Reparatur in Angriff zu nehmen.
Recht herzliche Grüsse, auch noch meinen besten Dank für die Gesellschaft am 4. März im Siechen,
Ihr sehr ergebener".