"Sehr verehrter, lieber Herr Doktor,

gestern habe ich in einem Konzert mit dem Schulmeister gesprochen, der das Empire-Clavichord besitzt.

Er sagte mir, dass für dieses Instrument noch ein anderer Reflektant vorhanden wäre.

Auch fragte er mich, ob ich eine Ahnung davon hätte, wieviel Sie für den Blockflötensatz ausgeben würden (es gibt welche von 90 bis 500 mark).

Ich sagte ihm, dass er nicht unbedingt den Satz zu 90M. wählen muss, aber auch nicht nach dem Teuersten greifen darf.

Hoffentlich kommt es bald zum Abschluss!

Was Klinkerfuss anbelangt, so hat er wieder Oberwasser! Die Stadt hat vorläufig den Abbruch der Holzstrasse in Angriff genommen, so dass er wieder etwas Zeit hat.

Er sagte mir, dass sein Haus nicht vor Oktober abgebrochen wird Geeigneten Ersatz hat er auch noch nicht gefunden.

Ich will weiter bohren, wenn auch die Aussicht auf einen Kauf vorläufig gleich Null ist. (Sie kennen ja Herrn Klinkerfuss: bevor man ihm sein Haus nicht unter den Füssen abbricht wird er nicht an den Verkauf denken).

Was das Clavichord anbelangt, von dem Sie schreiben, so ist es natürlich ein sehr seltenes Instrument; ich kenne kein anderes Exemplar als auf dem Dachboden bei Neupert.

Die halb mit Leder überzogenen Tangenten bilden nicht den Cölestin- sondern den Lautenzug.

Adlung schreibt darüber:

'Ein Lautenzug kann an allen (Clavichorden) seyn, wenn die Bleche, so die Saiten rühren, etwas breit sind, dass die Helfte mit Leder kann überzogen werden, und wann die Tastatur verrückt wird, tritt das Leder unter die Saiten, und der Klang wird geschwächt.'

Herzliche Grüsse, auch an Ihren Herrn Bruder, dem ich recht gute Besserung wünsche. // Ihr // AKreutz und Frau Hilde.

PS. Anbei das Programm meines Clavichordabends, der von der Hochschule und dem Bachverein als eine Vorfeier des 150. Todesjahrs Ph. E. Bachs veranstaltet wurde."