"Sehr verehrter, lieber Herr Doktor,

schneller als ich dachte ist es mir gelungen, die Ihnen mitgeteilten Tabellen aus Nachersberg (und Vogler, der sie abgeschrieben hat) zu entziffern.

Nur weil ich für Sie eine besondere Schwäche habe (und weil meine Frau Sie auch mag) teile ich Ihnen die höchstwahrscheinliche Bedeutung der in den obigen Tabellen vorkommenden Saitennummern [mit].

Dabei bitte ich Sie sehr, dieselbe nicht in die ganze Welt hinauszuposaunen, damit nicht andere Leute die Früchte meiner Arbeit ernten und sich mit fremden Federn schmücken.

Hier die Tabelle:

[Für die Tabelle siehe Digitalisat.]

Diese Tabelle gilt nur für die Saitennummernbezeichnungen aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts (vielleicht auch aus den letzten Jahren des 18. Jahrhunderts). Auf keinen Fall darf man nach dieser Tabelle frühere Instrumente mit ausgeschriebenen Saitennummern beziehen, da der Bezug viel zu stark wäre und der Zug der Saiten das Instrument ruinieren würde. Für Ihre Hammerklaviere würden die obigen Werte unter Zugrundlegung der Nachersberg-Tabellen sicher sehr gut passen.

Bewahren Sie also dieses Nummernverzeichnis wie ein Heiligtum und zeigen Sie es niemanden: Sie wissen ja, wieviel Zeit, Mühe und Geld ich gebraucht habe, um zur Lösung des Saitenproblems zu gelangen. Leider habe ich noch keine einigermaßen sichere Werte für die Nummernbezeichnungen des 18. Jds gefunden, die für mich persönlich viel wichtiger sind.

Hat der Fabrikant der umsponnenen Saiten schon geschrieben?

Mich interessiert jetzt gewaltig, ob die von mir angegebenen Werte mit seinigen einigermaßen übereinstimmen. Sobald er geschrieben hat, bitte ich Sie um Mitteilung (ich fahre morgen weg, aber die Briefe werden mir nachgesehickt).

[Handschriftl.] Herzliche Grüße von // Ihrem AKreutz

Schicken Sie mir bitte die Adresse des Herrn Rulasch, der mich während meiner Reise nach Berlin nicht angetroffen hat. // AK."