NL Rück, I, C-0482b

"Lieber Herr Kreutz!

Entschuldigen Sie, wenn ich Ihren Brief erst heute beantworte. Ich sah wegen des Konzerts von Frau Speckner-Georgiades, Athen, lange Zeit nicht klar und musste mich in meinen Dispositionen nach Frau Speckner richten, weil sie lange Zeit keine Ausweise aus Griechenland genehmigt erhalten hatte.

Nun steht fest, dass Frau Speckner statt wie ursprünglich vorgesehen am 12.4.1937, schon am 25.1.1937 in Nürnberg spielt und zwar rückt damit die 6. Abendmusik an die Stelle der 3. Abendmusik. Dies wirft mir die Programmfolge um.

Ich möchte nun, auch einem Wunsche von Ihnen entsprechend, nicht gerne auf einen Cenbalo-Abend einen Klavichord-Abend folgen lassen, sondern einen Abend dazwischenschieben. Dieser dazwischengeschobene Abend wäre der 22.2.1937.

Ich könnte nun Ihnen zur Verfügung stellen: den 22.3. und 12.4. oder den 24.5.1937 und bitte Sie, unter diesen 3 Abenden denjenigen zu wählen, der Ihnen am besten in Ihre Konzertfolge passt. Es wird mir dann ein besonderes Vergnügen sein, Sie im Rahmen meiner Kammerkonzerte hier begrüssen zu dürfen.

Ich wäre Ihnen für eine umgehende Rückäusserung zu Dank verbunden, da ich, wenn Sie Ihre Wahl getroffen haben, in einem anderen Konzert Herrn Stumvoll aus Salzburg noch placieren möchte. Vorher aber soll Ihr Termin durch Sie selbst festgelegt werden. Ich danke Ihnen schon im vorneherein für Ihr liebenswürdiges Entgegenkommen und wir freuen uns alle auf den genussreichen Abend.

Wegen des Sängers, den Sie gerne mitbringen möchten, folgendes: Wenn für diesen Herrn an Spesen und Unkosten lediglich die Reisespesen, also die Fahrtspesen, erwachsen, wäre die Sache für mein Collegium musicum tragbar. Sollte aber eine besondere Vergütung für ihn gewünscht werden, so möchte ich Sie freundlich bitten, mir mitteilen zu wollen, welche Ansprüche gestellt werden, damit ich im Rahmen unseres Budgets prüfen kann, ob die Kosten noch erschwinglich sind.

Leider liegen die Verhältnisse eben immer noch so, dass wir ausserordentlich sparen müssen.

Mit der freundlichen Bitte um Ihre möglichst baldige Rückäusserung begrüsse ich Sie mit freundschaftlichster Hochachtung // als Ihr ergebener".

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1937,01,05
Schreibort
Nürnberg