"Lieber Herr Kreutz! Vielen Dank für Ihren l. Brief. Die Mechanik kam inzwischen in Nürnberg gut an, vielen Dank dafür. Ich sehe sie erst in einigen Wochen, wenn ich zurück komme. Wir reisen gegen Mittwoch hier weg nach Klagenfurt, Hotel Moser-Verdino. Diese Adresse gilt dann b.a.w.. Ihre Nachricht interessierte mich sehr, aber da brauchen Sie einen tüchtigen Fachmann dazu!! Oder selbst Hand anlegen?

Auf Ihre Rundfrage, fürchte Ich, werden nicht viele Antworten kommen. Sind Sie vorsichtig in Korrespondenzen dabei, denn da dürfte manch Konkurrenz auch recht viel Interesse daran haben. Viele Händler wissen ja nicht einmal, was ein Cl. ist. Dass Sie fein spielen, weiss ich schon längst, dass Sies nun auch endlich zugeben, ist ein Fortschritt. Treten Sie Spilling, wenn er nicht bald antwortet. ln Nürnberg uns wieder auszusprechen, darauf freue ich mich schon jetzt. Ich werde auf meiner ferneren Reise nicht viel Gelegenheit haben, für Sie etwas zu finden, denn ich fahre nach Italien ab Klagf., und in Italien gibts nicht viel an Clavichorden. Die mit ital. Mensur sind wohl soviel wie unauffindbar. Darum liess ich die Copie des Domin. Pis. 1543 anfertigen [MIR1068] mit dieser Mensur und im alten Holz, und die ist jetzt fertig, vielleicht schon auf dem Wege nach Nbg., denn ich rief sie gerade in diesen Tagen ab zur Absendung. Sie wird Sie auch interessieren. Schade, dass Sie nicht mit Maendler zusammen arbeiten, ich könnte mir denken, dass es befruchtend wäre. Wie ist das neue Superclavichord geworden, Sie schreiben gerade darüber gar nichts. Und das hätte mich recht interessiert. Und mit dem Silbermann-Tausch?? Wer hat da dazwischen gefunkt? Der, den Sie in Verdacht hatten? Viele herzliche Grüsse Ihrer beiden Brüder".