NL Rück, I, C-0873d

"Lieber Herr Professor!

Ich will auch ausser dem Tablett 'Spass muss im Museum sein' ein weiteres Tablett machen, enthalten Facsimile der Handschriften einiger unserer ganz grossen Komponisten. Von Mozart besitze ich genügend Material. Dagegen fehlt mir von Bach das Facsimile seiner Notenschrift. Seine Handschrift besitze ich in einem Facsimile-Druck auf Bütten-Papier der Zeitschrift für Musik, Beilage zum 3. Bachheft August 1935, das Sie mir seinerzeit überliessen. Nun finde ich in Ihrer Bach-Biographie auf Seite 91 das wunderschöne Titelblatt 'Zum wohltemperierten Klavier'. Da es in der Preussischen Staatsbibliothek Berlin liegt, wäre es Ihnen sicher ein leichtes, von Schünemann für unsere Sammlung eine Fotokopie in Original-Grösse zu bekommen, desgleichen wenn irgend möglich von dem bekannten Präludium in C-dur, also Präludium Nr. 1. Das wäre ein einer Schmuck für unsere Sammlung und ich möchte Sie freundlich bitten, in diesem Sinne bei Schünemann intervenieren zu wollen. Am liebsten wären mir natürlich die Photokopien in Original-Manuskript-Grösse, wenn es möglich ist, auf entsprechend beschaffenem Papier.

In gleicher Art bräuchte ich etwas von Haydn und Beethoven. Da muss ich halt auch wieder an Ihr gutes Herz appellieren! Hier habe ich persönlich keine Vorlage für ein geeignetes Material. Aber Sie werden schon wissen, wohin man sich zu wenden hat. Natürlich sind allbekannte Manuskripte immer das Günstigste.

Hören Sie und staunen Sie: die Schilder sind bereits sämtlich angebracht. Sogar meinen vorgestrigen Geburtstag habe ich dazu benutzt, um zu schuften.

Die Wirtschaftsgruppe Einzelhandel teilt mir mit, dass mit Rücksicht auf die knappe Zeit sie diesmal einen bereits vorhandenen Aufsatz verwendet, was aber nicht verhindert, dass sie gerne bereit wäre, einen kleinen Aufsatz von Ihnen für nächstes Jahr schreiben zu lassen, der im ganzen etwa 1 1/2 Druckseiten umfassen könnte bei einem Satzspiegel von 12 1/2 cm Breite. Das würde ca. 70 Druckzeilen ergeben.

Mit herzlichen Grüssen // Ihr

 

Soeben sprach ich mit Walter. Sie sollen sich von der Universität bestätigen lassen, dass Sie dort Ihren ar.[ier] Nachweis bereits lückenlos erbracht hätten. Bei Beamten, die nur nebenamtlich bei der Stadt sind, genüge eine solche Bestätigung. Haben Sie dann diese, dann möchten Sie bei St Sch Rat Walter vorüber kommen, er spricht dann über diese Sache mit Sekr. Ulrich. Ferner möchte dann Walter mit Ihnen einen Termin - bald - festsetzen, zu dem Sie Walter, Amtmann Stock und Stadtrat Fink in uns. Sammlung führen können. Stock interessiert sich sehr dafür und hat angeblich auch Vorkenntnisse. Bitte erledigen Sie dies also persönlich."