"Sehr geehrter Herr Professor!
Die Buchhandlung Frommann bietet uns das Werk von Marpurg,
'Kritische Einleitung in die Geschichte und Lehrzätze der alten und neuen Musik, m. 8 Kupfertabellen' [Marpurg 1759] zum Preise von RM 14.50
an, woran wir jedoch kein Interesse haben. Bitte teilen Sie uns mit, ob Sie das Buch interessiert, dann veranlassen wir dessen Zusendung.
Wegen Ihres Wiedergabeapparates für Schallplatten verwandte ich nochmals einen halben Tag in Berlin und erkundigte mich an der physikalisch technischen Reichsanstalt. Dort wurde mir abgeraten, einen Zweiplattentellerapparat zu kaufen und erst recht keine Dose mit Schneidvorrichtung. Man steht dort auf dem Standpunkt, dass man wohl eine Rede mit einem solchen Schneidapparat aufnehmen könne, jedoch nicht ein Musikstück mit halbwegs befriedigender Wiedergabe. Man meint, dass hierzu ganz besondere raumakkustische Vorrichtungen erforderlich seien, die man unter normalen Verhältnissen in einem Universitätsinstitut überhaupt nicht habe. Man empfiehlt dort das neue Siemens Kammermusikgerät und Telefunken. Ueber Stassfurt beauftragte ich Erkundigungen einzuziehen. Damit wären wir wieder auf dem alten Standpunkt angelangt. Man hält dort die Aufnahme viel zu schwierig, als dass was herauskäme, das einen Musikwissenschaftler befriedigen könne.
Demnächst Näheres mündlich.
Kommen Sie am Samstag zum Liederabend der Becking'schen Studenten.
Mit herzlichen Grüssen // Ihr".