"Sehr geehrter Herr Blankenburg,

in Heft 5 Ihrer 'Zeitschrift für Hausmusik' das Mozart-Flügel-Schriftchen [Steglich 1937] gewürdigt zu finden, hat mich sehr gefreut. Nur ist dabei ein kleiner Irrtum unterlaufen, der sich vielleicht in folgender Form berichtigen läßt - ein Vorschlag zur Güte:

Nochmals: Der Mozart-Flügel.

Der Hammerflügel, den Mozart selbst in seinem letzten Lebensjahrzehnt besessen und gespielt hat und der, wie wir im letzten Heft berichteten erwähnt, wurde vom Hause Rück in Nürnberg geschichtlich getreu wieder instand gesetzt wurde, steht nach der glücklichen Vollendung dieser schwierigen Arbeit wieder in Mozarts Geburtshaus in Salzburg, wo er auch vordem schon stand. Die Sammlung Rück in Nürnberg bewahrt dagegen unter ihren nahezu tausend historischen Musikinstrumenten nach wie vor auch einige Schwesterinstrumente des Mozartflügels: besonders wertvolle Instrumente des namhaftesten damaligen Wiener Klavierbauers Anton Walter, von dem auch Mozarts Flügel stammt.

Bei dieser Gelegenheit sei ein gutes Wort eingelegt für die alten Hammerflügel, die sich etwa noch hier und da in Privatbesitz befinden, mehr oder weniger vom Zahn der Zeit angenagt. Hermann Derschmidts verlockender Bericht im letzten Heft bringt sie in Gefahr, von eifrigen Bastlern in Kielflügel 'umgebaut' zu werden. Aber - Justls Arbeit und die brüderliche Begeisterung in allen Ehren - Instrumente, die den Klang Haydns und Mozarts oder Beethovens oder auch Schuberts in sich tragen sollte man doch lieber unberührt lassen, bis ihnen jemand wieder zu ihrem ursprünglichen, arteigenen Hammerklavierklang verhilft, was freilich noch viel schwerer ist als das Einpflanzen wesensfremder Docken. Wie selten sind heute gute Hammerflügel gerade der Mozartzeit! Und der umgebaute Flügel von Mattighofen war ein solches Instrument, etwa vom Jahre 1790.

Mit deutschen Gruß

Heil Hitler!

Ihr ergebener".