NL Rück, I, C-0327a

"Sehr geehrter Herr Dr. Rück!

Besten Dank für Ihre Zeilen vom 23.11.33. Vor ein paar Tagen bin ich bei Herrn Wennerscheid gewesen und habe mir die Orgel angesehen. Es ist ein Positiv vom 17-18. Jahrhundert, geteilt in Flötenkasten und Balgkasten. Höhe 115, breite 87, tiefe 50 cm.  [Zeichnung] 4 Oktaven mit kurzer Oktav. C.-c'. 2 Tritte. Braun Unter und Knochen Obertasten. Die Disposition ist folgende:

Holz: 1. links; 'Flöte 8' ' [gedackt] // 1. rechts; [Flöte] 8' ' gedackt

2.) [rechts] 4' [gedackt]

3.) [rechts] 4' offen

Zinn: 4.) [rechts] 2'

5.) [rechts] 'Quinta'

6.) [rechts] 'Mixtur'

eingeklammert sind die noch vorhandenen Bezeichnungen.

Die Flöten sind Original und wohl alle noch vorhanden bis auf ein paar zerbrochene Zinnflöten. Das Gehäuse ist später mit braunem Kolophoniumlack angestrichen worden, der aber leicht zu beseitigen sein wird. Es sprechen nur einzelne Flöten an, sodaß eine genaue Feststellung der Register ohne Auseinandernehmen schwer möglich ist. Nach meine Ansicht ist eine Erwerbung wohl zu empfehlen, da das Werk mit den alten Flöten ohne allzu große Unkosten wieder spielbar gemacht werden könnte.

Es freut mich, daß Sie wieder Interessante Stück erwerben könnten, bei uns haperts ja am Geld.

Die neue Adresse vom Prf. Sachs kann ich Ihnen leider noch nicht geben, vielleicht schreiben Sie an seine alte privat Adresse:

Prf. S. Bl. W. Lichtensteinallee 2. es wird sicherlich von dort weitergeleitet werden.

Für meine Bemühungen bitte ich mir 5 [R]Mk. bereitstellen zu wollen.

Für heute mit den besten Grüßen // Ihr ergebener // Ad. Hartmann".

Dieses Schreiben mit weiteren Briefen vom 9.1.1934, Durchschlag Rücks vom 1.2.1934 sowie Brief mit Skizze von Hartmann vom 14.2.1934 zusammengebunden (verklebt).

Hartmann beschreibt das Orgelpositiv und gibt eine Skizze des zweiteiligen Äußeren mit Höhe 115 cm, Breite 87 cm, Tiefe 50 cm. Umfang 4 Oktaven mit kurzer Oktave, braune Untertasten, Obertasten Knochenauflage. Disposition:

[Züge links und rechts] "Flöte 8' "gedeckt; [Zug rechts] Flöte 4' gedeckt; Flöte 4' offen; Oktave 2'; "; Quinta" "Mixtur". Eingeklammert [recte: in Anführungszeichen] sind die noch vorhandenen Bezeichnungen. Pfeifen wohl Original und bis auf wenige zerbrochene Zinnpfeifen vorhanden. Gehäuse später mit braunem Kolophoniumlack überstrichen. "Nach meiner Ansicht ist eine Erwerbung wohl zu empfehlen, da das Werk mit den alten Flöten ohne allzugroße Unkosten wieder spielbar gemacht werden könnte."

Adresse von Curt Sachs kann Hartmann noch nicht mitteilen, "vielleicht schreiben Sie an seine alte privat Adresse: Prof. S. Bln. W. Lichtensteinallee 2. es wird sicherlich von dort weitergeleitet werden."

Auslagen 5 RM.

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1933,12,03
Schreibort
Berlin-Steglitz
Erwähnte Objekte
Orgelpositiv
Tasteninstrumente
erwähnt als
Angebotene(s) Musikinstrument(e)
erwähnte Personen
erwähnte Institutionen
erwähnt im Zusammenhang
Angebot Musikinstrument(e)
erwähnte Ereignisse
Typ des Ereignisses
Gutachten Zustand
Involviertes Objekt
Orgelpositiv
Involvierte Person
Berlin
1933,12
Typ des Ereignisses
Gutachten Marktwert
Involviertes Objekt
Orgelpositiv
Involvierte Person
Berlin
1933,12