NL Rück, I, C-0569a

Gestempelt "Einschreiben".

 

"Sehr geehrter Herr Marx!

Im Anschluss an meine gestrige Karte übersende ich Ihnen einliegend a conto Ihrer Rechnung

M 120.-,

den Rest lasse ich dann bis Anfang Januar nachfolgen.

Ich war eigentlich etwas erstaunt über die Höhe der Kosten für das Clavichord mit M 150.- und des Spinetts mit M 110.-. Ich glaube es wird für die Zukunft besser sein, wenn Sie mir bei Erhalt der Instrumente jeweils einen genauen Preis angeben, denn dann kann ich schon vor der Reparatur jene Instrumente ausscheiden, deren Reparatur mir zu hoch kommt. Ich muss dabei nach rein kaufmännischen Grundsätzen vorgehen. Es ist nämlich immer wieder möglich, besser erhaltene lnstrumente preiswert ankaufen zu können, mit denen man dann die schlechterhaltenen ausscheidet. Auf diese Weise kann ich im Endergebnis billiger wegkommen, als wenn ich Instrumente reparieren lasse, deren Reparaturkosten kaufmännisch gerechnet zu hoch kommen.

Ich bitte Sie deshalb, mit Ihrem Herrn Bruder [Otto Marx] an Weihnachten die Reparatur der noch dort habenden Instrumente freundlich genau durchsprechen und durchkalkulieren zu wollen. Bitte teilen Sie mir dann bitte nach den Feiertagen mit, welche Kosten auf die noch dort befindlichen Instrumente einzeln entfallen. Ich kann dann gleich entscheiden, welche Sachen repariert werden und ob wir ev. gewisse Instrumente aus der Reparatur ausscheiden wollen, um Ihnen dafür andere Sachen zu senden.

Die heutige wirtschaftliche Lage erfordert natürlich auch für uns möglichst zu sparen und lediglich von diesem Gesichtspunkt aus wollen Sie meine heutigen Zeilen auffassen. Da wir noch eine Anzahl lnstrumente zu reparieren haben, möchten wir selbstverständlich vorerst immer das Notwendigste zuerst machen lassen und dasjenige, was uns in der Reparatur verhältnismässig am günstigsten kommt.

Ihrem Herrn Bruder danke ich verbindlich für seine freundlichen Zeilen aus Leipzig und lasse ihn bitten, bei Gelegenheit bei Herrn [Adolf] Hartmann wieder nachfragen zu wollen. Das hier habende Hammerklavier [MIR1161] von Wagner hat folgende Dimensionen des Gehäuses, aussen gemessen, ohne Füsse:

173 lang 55 breit 23,6 [Lesart unklar] hoch.

Ich wünsche Ihnen und Ihrem Herrn Bruder frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr und bin mit herzlichen Grüssen // Ihr ergebener".

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Empfänger Institution
Datum
1931,12,23
Schreibort
Nürnberg
Erwähnte Objekte
Klavichord
Tasteninstrumente
erwähnt als
Reparatur
Spinett
Tasteninstrumente
erwähnt als
Reparatur
Tafelklavier
Tasteninstrumente
erwähnt als
Detailinformation(en)
erwähnte Ereignisse
Typ des Ereignisses
Sammlungspolitik
Geschäft
Involvierte Person
Nürnberg
1931,12