Brief undatiert. Aus dem Inhalt erschließt sich die zeitliche Einordnung zwischen den 24.12.1932 und dem 29.12.1932.
Handschriftliche Notiz Ulrich Rück "Dresden N6 Kurfürsten Str 15".
"Sehr geehrter Herr Doktor!
Für Ihr wertes Schreiben v. 24. ds. Mts. bestens dankend bitte ich gütigst zu entschuldigen, wenn ich nach eingehender Beratung mit meinen Leipziger Verwandten zu einem abweichenden Ergebnis gelangte. Wenn auch unglaubhaft, so doch nicht unmöglich, daß der volle Rechnungsbetrag zur Sprache kommen könnte – eine Auffassung, die ich auch Ihrem werten Schreiben entnehmen zu können meine – und da die Frage betr. Teilzahlung direkt gestellt, glaube ich dem event. Vorwurf einer unrichtigen Deklaration doch lieber im Voraus zu begegnen. Und schrieb ich zu meinem eigenen größten Aergernis:
'192 RM wurden nur von meinem Auftraggeber Hrn O. Thomas, Innsbruck, durch Postanweisung vom 10.12. von München aus übersandt – Meine s. Z. abgezogenen Barauslagen 12,41 RM (für Fracht u. Zollspesen) stehen noch offen.'
Ich bitte Sie sehr darum, mir bei nächster Gelegenheit mir diesen Betrag zum Ausgleich und Ausweis zu übermitteln. Hrn T. verständigte ich in gleichem Sinne.
Nochmals herzlichen Neujahrsgruß[.]
P. S. Werde es doch unterlassen, Hrn. T. zu schreiben
Wegen Messingsaiten – das hiesige Lager der Firma Lange ist leider vor einiger Zeit eingezogen worden. Wir haben aber hier noch zwei Werkvertreterlager in gediegenen Metallerzeugnissen, darum halbharte Messingdrähte schon zu erproben sind. Die Vertreter nennen aus naheliegenden Gründen das Werk nicht und ist ja beim Werk immer die erste Frage: 'Wieviek Kg. werden benötigt.['] Wenn Sie an Saiten etwas benöigen, wir dienen nach Möglichkeit immer gern damit.
Das Cembalo [MIR1078] gelangt in den nächsten Tagen zur Absendung".