"Sehr geehrter Herr Doktor!
Nachdem ich mir die bezeichneten Instrumente bei Frau Polizeihauptmann Koerner angesehen habe – Fr. Professor Fuchs ist noch ca. 8 Tage verreist – teile Ihnen mit, daß die vermeintliche Tenorgeige [von Elsner] den erwarteten Mäßern [sic] nicht entspricht. Die Gesamtlänge beträgt in ctm 64, Korpuslänge 38,5, obere Breite 18,5, Breite in der Mitte 12,8 untere Breite 23,3, die Zargenhöhe (einschl. Boden und Decke) in mctm in oberer Breite 38,7, in unterer Breite 39,0-39,8, am Hals 37,4. Diese Geige ist die größte unter den dort befindlichen. Das Signum lautet: Johann Joseph Eisler (oder Elsler) churfürstl. Hofgeigenmacher, von der Jahreszahl ist nur 17 erkenntlich.
Wegen der Drehleier meint Frau Hauptmann, daß sie schon aus Pietätsgründen auf den Vorschlag von etwa 100 M. nicht würden eingehen können. Ich habe ihr gesagt, daß Hr. Dr. Kinsky, früherer Direktor, der Heyerschen Sammlung, diesen Preis als Handelswert für ein solches Stück bezeichne und daß schließlich auch in Betracht zu ziehen sei, daß die Tastendecke fehle und daß das Instrument insofern reparaturbedürftig sei, als das Rad nicht mehr recht funktioniere. Frau Hauptmann wird ja mit ihrer Mutter sprechen, sobald diese zurück ist.
Mit hochachtungsvollem Gruß, auch an Ihren Herrn Bruder [Hans Rück], bin ich // Ihr ergebener // Bruno Marx".