"Sehr geehrte Herren!
Hiermit beehre ich mich, Ihnen die gestern unter W. R. 10 erfolgte Absendung des Cembalones, Clavichords, Spinetts und der beiden Zithern anzuzeigen und beifolgend Rechnung zu behändigen, für deren Betrag Sie mich, unter Anrechnung Ihrer zwei à conto-Zahlungen von je 200 Mark, mit dem Restbetrag von 240 Mark gütigst erkennen wollen.
Am Äußern des Schutzkastens für das Cembalone habe ich noch nichts vornehmen lassen. Das Ablaugen der alten Farbe erfordert viel Nässe und geschieht am besten dort in der Werkstatt eines Lackierers, schon wegen der immerhin möglichen Transportbeschädigung. Diese meine Meinung bestätigte sich schon beim Verpacken, insofern als, entgegen meiner früheren Probe, sich beim Verpacken doch noch Nachhilfen auch am Äußern des Kastens nötig machten.
Das kleine Clavichord habe ich selbst abgelaugt.
Das Gehäuse entpuppte sich als schön geflammtes Nußbaumholz, während der Deckel leider unecht ist – Kiefer od. Fichte – Ich würde mir die Wiederherstellung so vorstellen, daß das Gehäuse frisch zu oelen und zu mattieren wäre und der Deckel dazu passend gestrichen würde. Die vorgeschlagene Bearbeitung des Gehäuses, die auch von Ihrem Polierer vorgenommen werden könnte, würde sich aber dann nicht empfehlen, wenn Sie darauf zukommen würden, auch dieses anstreichen zu lassen. So wird es wohl das beste sein, das Instrument ohne jede weitere Bearbeitung zu liefern.
Was event. malerische Dekoration anbelangt, so findet sich dort gewiß Jemand – etwa ein befähigter Kunstgewerbeschüler, mit dem Sie Ihre Wünsche besprechen könnten und der sich im dortigen Neubert'schen [sic] Museum – mein Bruder besuchte dieses – Motive und Anregung holen kann. Der Vorteil des eigenen Augenscheins würde hier gänzlich fehlen, wenn man hier Jemand dazu heranziehen wollte; da möchte die Sache wohl zu teuer werden.
Indem ich Ihnen noch für Ihre freundliche Empfehlung an Hrn. Thomas, Innsbruck, bestens danke, wünsche Ihnen guten Empfang der abesandten [sic] Instrumente und empfehle mich // mit hochachtungsvollem Gruß // Ergebenst // Bruno Marx".