"Sehr geehrter Herr Doktor!

In der Angelegenheit meiner Lieferung an Hrn. Th. [Otto Thomas] erhielt ich am 16. d. M. von der Reichsbank, mit der Anfrage, ob der Betrag eingegangen sei, Formulare zur Beantwortung zugestellt. Betreffs des Zahlungseinganges waren auf diesen 3 Möglichkeiten vogesehen, nämlich:

1. Bei abgelieferten Devisen:

Name der Bank, an die abgeliefert wurde

2. Bei freigegebenen Devisen:

Name der Reichsbankanstalt, welche die Freigabe ausgesprochen hat

3. Bei Rechsmarkzahlungen:

Es ist anzugeben, wo die Gutschrift erfolgt ist.

Meinen eingeschriebenen Brief v. 16. d. M. [nicht erhalten], in dem ich Sie um Ihre gefl. Meinungsäußerung ersuchen wollte, bekam ich zurück, mit dem Postvermerk, daß beide Herren Rück auf längere Zeit verreist seien. Und so glaubte ich meine Beantwortung nur dahin lautend abgeben zu können, daß der Betrag noch nicht eingegangen ist; gegebenenfalls mit  der Erklärung, daß Zahlung in Reichsmark unmöglich, Schillingdevisen aber von keiner Bank, selbst von der Reichsbank nicht, ausgezahlt werden.

– Herr Th. schreibt mir, er hätte das Formular unter 3 wie folgt ausgefüllt: Habe den Betrag durch Vermittlung des Pianohauses Wilh. Rück in Nürnberg erhalten.

Da ich aber anders geantwortet habe, so könne ich ja bei weiterer Belästigung antworten, daß der Betrag inzwischen, wie erwähnt, eingegangen ist. Sein Ansuchen s. Z. in RM zu überweisen sei von der Bank abgelehnt worden. Von der Fa. Zacharias, Leipzig bekomme er ab und zu Waren, wo die Zahlung durch Verwandte in Bayreuth erfolge. Er messe der Sache wenig Bedeutung zu. –

Nach meiner Meinung dürfte hier ein Unterschied möglicherweise darin bestehen, daß diese Waren vielleicht gleich auf Inlan[ds]regulierung ausgeführt werden.

Ihre gegenwärtige o/ [Lesart unklar] Adresse meinem Bruder [Otto Marx] verdankend, würde Ihnen für freundliche Meinungsäußerung sehr dankbar sein, so ungern ich Sie mit dieser Sache behellige[.]

Mit hochachtungsvollem Gruß // Ihr ergebener // Bruno Marx".