NL Rück, I, C-970c

Luithlen beglückwünscht Rück zum fünfzigjährigen Firmenjubiläum.

Bezüglich des bei Rück in Auftrag gegeben Nachbaus eines Hofmann-Notenpults sei Luithlen "in einige Aufregung geraten". Er habe an einem Hofmann-Flügel, der zeitlich dem älteren Wiener Hofmann-Flügel (Inv.-Nr. SAM 437) am nächsten sei, ein originales Notenpult gesehen, das dem stilistisch vermeintlich falschen Pult sehr ähnlich sei. Ein späteres Originalpult für das frühere Instrument zu kopieren, wäre damit nicht zielführend und Luithlen hofft, dass man in der Werkstatt Rücks mit dem Nachbau noch nicht angefangen habe: "Wer hätte denken können, daß die so ungewöhnliche Konstruktion des nachgemachten Pultes in unserem älteren Flügel ein originales Muster hat! Das fällt ja aus allem Gewohnten heraus."

Erkundigt sich, aus welcher Zeit Rücks Hofmann-Flügel stamme (MIR1109), ob "eher 1785 oder Anfangs des 19. Jahrhunderts [...] also Umfang F1–f3 oder F1–c4?" Sollte es sich um ein frühes Instrument handeln, empfiehlt Luithlen das ältere Notenpult, das er Rück gerne als Muster überlässt.

Die Kosten für die jeweils 500 Stimmwirbel in zwei Stärken seien bewilligt. Bezüglich weiterer Stärken müsse er erst mit der Museumsdirektion Rücksprache halten.

Die von Rück angeführte Flügelschraube aus Wien, die ihm ohne Adresse zugesandt wurde, stamme nicht von Luithlen. Sollte Rück ihm aber schreiben, mit wem er in Wien noch korrespondiere, wolle er gerne nachforschen.

Hinsichtlich eines passenden Untergestells für ein altenglisches Tafelklavier schlägt Luithlen mehrere Vorbilder aus verschiedenen Museen vor: Friedrich Beck, London 1776 (Kat.-Nr. 2174, Sachs 1922), Adam Beyer, London 1777 (Neupert), Johannes Christopher Zumpe, London 1767 (Keyboard instruments 1929) sowie Henricus von Casteel 1784 (Inv.-Nr. 15281, Technisches Museum Wien).

Separates Blatt [maschinenschriftliche Notiz von Ulrich Rück; Zugehörigkeit zu diesem Brief ungesichert]:

"Hammerflügel von Ferd. Hofmann, Wien [Inv.-Nr. SAM 437] // Kunsthist. Museum, früher [D]r. Fiala:

5 Oktaven F1 bis f3 vier Vierkantfüsse Zierleiste und // Seitenbacken gothisierend // Einzelfänger auf den Tasten // Zeit 1790 bis 1800 // bis mit h 1 zweichörig // dann dreichörig // zwei Kniehebel auf die Dämpfung // 1 Moderator mit Knöpfchen".

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1942,05,11
Schreibort
Wien
Erwähnte Objekte
erwähnt als
Nachbau
Hammerflügel
Tasteninstrumente
erwähnt als
Vorlage(n) Nachbau
Tasteninstrumente
erwähnt als
Nachbau Einzelteil(e)
Hammerflügel
Tasteninstrumente
erwähnt als
Vergleichsobjekt(e)
erwähnte Institutionen
Literaturreferenz
Sachs 1922
Keyboard instruments 1929