NL Rück, I, C-0570g

"Sehr geehrter Herr Doktor!

Besten Dank für Ihr wertes Schreiben.

Den Wirbel habe ich gut verwahrt, ich hätte ihn wohl bei der letzten Doppelbrief Sendung beifügen können habe es aber verschwitzt, also lege ich ihn heute bei.

Wie Ihnen schon bekannt sein wird werden jetzt die Pensionäre wieder gewünscht beim Professor, der mich auch freudig begrüßte. Gerade auch diese Sache welche Ihnen Sorge macht sind H. Prof.s Schmerzen. Wertvolle Sachen wegschaffen, aber wohin? So wartet H. Prof. sehnsüchtig auf mich. Das Personalamt ist damit einverstanden, aber wegen meinem Bein geht es noch nicht.

Meinem Arzt habe ich bereits das gleiche gesagt was Sie mir schreiben, ob es nicht mit Gicht zusammenhängt, er hat untersucht und denkt doch daß es Verstauchung ist. Er ist ein Spezialist in Beinsachen und ich habe Vertrauen zu ihm, aber vielleicht teuscht er sich auch einmal.

Wegen der Mandolone schrieb ich soviel ich mich erinnere, daß diese nun versandfertig ist, ich werde diese mit dem Dudelsack sobald ich die Mundstücke habe nach Halle schicken.

Mein Nachfolger [Friedrich Ernst] hatte sich gerade wo ich da war am Freitag von seiner Erholung zurück gemeldet.

Mit herzlichen Grüßen // Ihr ergebener // Otto Marx".

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1939,09,11
Schreibort
Leipzig