NL Rück, I, C-0570g

"Sehr geehrter Herr Doktor!

Nun giebt es in der Mechanikfrage endlich Klarheit. Ich habe an Renner geschrieben, daß er nun die Mechanikteile, die Hammerstiele wie die Auslöser so wie die letzten Proben (geglättet und mit schwacher Nute) anfertigen kann. – Ich halte die Auslöser so zu liefern fürs beste, daß man das Pergament selbst auswählt und einleimt.

Am Freitag war ich bei Langhammer und habe mir die Klaviatur und Mechanik angesehen und für gut befunden, hoffentlich teilen Sie meinen Befund. Die Klaviatur hat er nicht gebleicht, weil sie sonst abgezogen werden mmußte, das hätte wohl das eingespielte Bein nicht vertragen. Es sind verschiedene geätzte Spritzer in dem Bein die sich nicht mit polieren llassen, also keine Politur annehmen.

Sonntag war ich bei H. Professor [Helmut Schultz] traf Ihn aber nicht an da er so wie seine 'rechte Hand' in Berlin war. Ich habe die Sachen dort gelassen und mich für kommenden Samstag angemeldet.

Von dem engl. Violett habe ich noch nichts vernommen. Das Cembalo geht seinem Ende entgegen, bitte mir aber vorläufig nichts weiter zu senden, daß ich erst einmal aufarbeiten kann, denn mir fehlt es wirklich am nötigen Platz. Schließlich kommen inzwischen auch die Mechanikteile, daran giebt es für mich auch noch etwas zu tun. Die Klaviatur habe ich auch noch hier.

Für das Cembalo habe ich einen Registerzugknopf (Lautenzug) nötig. Ich habe im Lautenzug einen Gewindestift und vorgesehen, daß da ein (Horn) Knopf aufgeschraubt wird. Die Bohrung ist 2,5 mm.

Ich habe noch einige Stück an den Profilen einzusetzen sonst ist es soweit fertig. Die Stimmung auf normal hält jetzt gut.

Mit herzlichen Grüßen // Ihr ergebener // Otto Marx

 

10 k. Erdbeeren hab ich bestellt, Lieferung nach Eingang der Ware aber nur in 1/1 k. Dosen."

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1939,07,31
Schreibort
Leipzig