Rück dankt Georg Karstädt für dessen ausführliches Schreiben zu seiner Lage in der Wehrmacht. Sendet ihm für diese Aufgabe seine guten Wünsche und hofft, dass "er bald hier einen Willkommenstusch" blasen kann.
Wilhelm Heckel in Biebrich hat nach Rücks Angaben nochmals eine Zinkenkopie geliefert, die Rücks Freund Otto K. Rinderspacher (Schüler von Alfred Orel in Wien) mit in die USA genommen hat. Das Heckelsche Instrument hat eine Kopie des Wiener Originalmundstücks aus der Sammlung Estense erhalten. Kriegsbedingt hat Rück keine Kenntnis von Rinderspachers aktueller Lage und musikalischer Entwicklung, hat ihm aber Karstädts Studie (Karstädt 1937) als Studienliteratur genannt [Korrespondenzpartner nicht im NL Rück vorhanden].
Die Sammlung Rück lässt bei dem Nürnberger Flötenmacher Robert Leibl einen geraden [!] Zinken mit eingedrehtem Mundstück [also stiller Zink] nach einem Vorbild der Berliner Sammlung kopieren [Berlin, Kat. Nr. 3684]. Bittet Karstädt, nach Abschluss der Arbeiten das Instrument zu spielen und Rück darüber Bericht zu erstatten. Aus Berlin war zunächst ein Nachbau dieses Zinken von unbekannter Hand [= Julius Schetelig] ausgeliehen worden, "die aber ziemlich primitiv war und wohl kaum für praktische Ausübung geeignet."
Rück berichtet von der Neuaufstellung seiner Sammlung im zweiten Stock des Pianohauses, Tafelfeldstr. 22-24 und einem in Vorbereitung befindlichen, "mit Maschine geschriebene[n] Katalog".
An Neuerwerbungen nennt er das niederländische Klaviziterium MIR1080, frühe Waldhörner, eine Jägertrompete [MIR122], "bekanntlich eine grosse Seltenheit", ferner "ein schönes tibetanisches Kupferhorn" [MIR1362], "eine schöne alte Posaune von Schmied in Pfaffendorf [MIR141] und sonst allerhand Kram."