NL Rück, I, C-0427

Georg Karstädt bestätig Rück den unversehrten Erhalt zweier Zinken. Vermutlich handelte es sich um die am 11. Mai 1939 erwähnten Nachbauten von Wilhelm Heckel, denn Karstädt spricht von der "anregenden Aufgabe [...], die beiden Instrumente mit den echten Stücken der Berliner Instrumentensammlung zu vergleichen und sie auf ihren Bau, Klangfarbe und Reinheit zu prüfen." Der "kürzlich verstorbene Berliner Instrumentenbauer Schetelig hat einen [handschriftlich eingefügt: krummen] Zinken des Museums nachzubilden versucht", was klanglich nicht glückte, besser ist der Nachbau Heckels. Als Grund nennt Karstädt die kleineren Tonlöcher und einen "im ganzen etwas flacher" wirkenden Ton, weiter hat sich Schetelig die "so charakteristische Lederbedeckung" geschenkt. Das Mundstück hingegen entspricht mehr dem historischen Vorbild als das Mundstück Heckels, dessen Kessel etwas zu flach geraten ist, bei einem anderen ist der Rand zu schmal. Karstädt möchte einen getreuen Querschnitt herstellen, weiß aber technisch keinen Rat, da er das historische Mundstück der Berliner Sammlung nicht einfach aufsägen kann. Karstädt ist an den Versuchen Heckels sehr interessiert, derzeit aber durch die Arbeiten an der Bibliographie des Musikschrifttums sehr eingespannt. Legt einen Sonderdruck einer instrumentenkundlichen Arbeit für Rücks Bibliothek bei (vermutlich Karstädt 1938; alternativ könnte ein Aufsatz aus "Die Hausmusik" zum Erlenen des Zinkenblasens gemeint sein, der aber nicht in der Bibliothek Rück nachweisbar ist].

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1939,05,16
Schreibort
Berlin-Lichterfelde
Erwähnte Objekte
Zink
Blasinstrumente
erwähnt als
Vergleichsobjekt(e)
erwähnte Personen
Literaturreferenz
Karstädt 1938