NL Rück, I, C-0427

Rück kondoliert Georg Karstädt zum Tod der Ehefrau und dankt zugleich für dessen Brief vom 30. Juli 1942. Zeigt sich interessiert, dass Karstädt auch Waldhorn spielt [hatte dieser schon im Brief vom 18. August 1937 berichtet].

Die Kopien eines geraden Zinken aus Berlin könnten bereits abgeschlossen sein, wenn die Kriegswirtschaft nicht verhindern würde, dass der Flötenbauer einen entsprechenden Räumer erhält. "Wenn Sie wüssten, was ich schon Zeit und Mühe geopfert habe, um einen solchen Räumer angefertigt zu erhalten: es geht auf keine Kuhhaut und mir vergeht allmählich jegliche Lust, mich weiter auf diesem Gebiet noch zu betätigen. Leider regiert Mars nicht nur die Stunde, sondern die Jahre und man wird dabei älter und, wie gesagt, man fängt allmählich an, sich nach Ruhe zu sehnen." Hofft, dass der neue Lieferant das Werkzeug liefert und der namentlich nicht genannte Flötenbauer Robert Leibl [vgl. I, C-56] den Zinken kopieren kann. Freut sich, wenn Karstädt das Instrument probespielt.

Rück erkundigt sich nach deutschen Luren, die seiner Kenntnissen zufolge aus Messingblech nachgebildet werden. Für Rück ist dies lediglich eine Formnachbildung, die jedoch "dem Wesen des Instruments" nicht gerecht wird. Der befreundete Tobias Norlind aus Stockholm hat ihm den Kopenhagener Instrumentenbauer K. Gottfried, Kronprinzenstrasse 44 empfohlen, der Luren aus Bronze anfertig, die vor dem Krieg 500 dänische Kronen kosteten. Sofern diese Instrumente klanglich gut sind, würde Rück gerne die Mühen der Devisenbeschaffung auf sich nehmen. Erbittet Karstädts offene Einschätzung.

Sobald die Kriegszeiten vorbei sind, wird sich Rück mit Steglichs Hilfe um die ausländischen Aufsätze zur Instrumentenkunde kümmern, die in der Bibliographie des Musikschrifttums nachgewiesen sind. Interessiert sich für Karstädts angekündigten Aufsatz über Zink und Horn bei Bach (Karstädt 1942). Fragt allerdings, weshalb er dies nicht im Archiv für Musikwissenschaft [gemeint ist das von Rudolf Steglich mitherausgegebene Archiv für Musikforschung, das AfMw war 1926 eingestellt worden], sondern in einer für die Forschung abgelegenen Zeitschrift publiziert. Hofft, bald mit Karstädt in Nürnberg zusammenzutreffen.

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1942,08,21
Schreibort
Nürnberg
Erwähnte Objekte
Holzblasinstrument
erwähnt als
Nachbau
erwähnt als
Nachbau
erwähnte Institutionen
erwähnt im Zusammenhang
Kontaktinstitution
erwähnt im Zusammenhang
Nachbau
erwähnte Ereignisse
Typ des Ereignisses
Kriegshandlung
Involviertes Objekt
Involvierte Person
Involvierte Institution
Nürnberg
1942,08,21
Typ des Ereignisses
Nachbau
Involviertes Objekt
Angebotspreis
Wert von
500
Wert bis
500
Währung
Dänische Krone (DKK)
Involvierte Institution
Kopenhagen
1939
Literaturreferenz
Karstädt 1942