Georg Karstädt erwidert Rücks Schreiben vom 9. Dezember 1947 und freut sich über dessen Angebot einer aktuellen Lektüre aus dem Verlag Breitkopf & Härtel als Gegengabe für die Korrekturabzüge seiner 1937 gedruckten Dissertation über die Geschichte der Zinken. Kann aufgrund der Ungleichwertigkeit beider Publikationen aber Rücks Angebot nicht annehmen, wenngleich ihn die Arbeit Richard Petzoldts interessieren würde. Beide kennen sich aus Berlin und Karstädt hörte inzwischen, dass Petzoldt die lange ersehnte Universitätslaufbahn als Privatdozent einschlagen konnte.
Rücks Bericht zur Klavierindustrie hat Karstädt interessiert. Hat noch zwei Klaviere in Berlin, nämlich ein Förster- und ein Biese-Klavier, an die er "mit einiger Wehmut" denkt. In Mölln konnte er sich immerhin ein Blüthner-Leihinstrument "vom ehemaligen Intendanten des Hildesheimer Stadttheaters" besorgen, der es aus Platzgründen nicht stellen konnte. Allerdings ist es ausgespielt und müsste reguliert werden, weshalb er wünscht, der verstorbene Adolf Hartmann wäre bei ihm, "der hätte alles wieder hübsch flott gemacht."
Die Schilderung der Nürnberger Konzertverhältnisse erscheinen Karstädt prekär. Aufgrund der geringen Saalgröße mit 350 Plätzen fürchtet er, dass kaum ein Veranstalter das Risiko einer größer besetzten Aufführung eingehen wird, "zumal das Publikum unberechenbar ist und durchaus auch einmal ausbleiben kann." Hofft mit Rück, dass die deutsche Industrie bald wieder auf die Beine kommen darf und sich die Situation insgesamt bessern wird.