Georg Karstädt dankt Rück für seinen Brief und den Ausführungen zu den kopierten Zinkenmundstücken. Den Bericht des Kammervirtuosen Donderer [von Karstädt irrtümlich als Kammersänger bezeichnet] schickt er anbei zurück. Verweist auf die Bemühungen seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert, den Zink wiederzubeleben, u.a. im Aufsatz von Hermann Eichborn "Gerade Zinken und Jägertrompete im musikhistorischen Museum von Paul de Wit in Leipzig" in der Zeitschrift für Instrumentenbau sowie bei Arnold Dolmetsch 1916.

Karstädt hat vor seinem wissenschaftlichen Studium an der Berliner Hochschule "eine vorzügliche Ausbildung [...] als Bläser (Waldhorn) erhalten", ist also selbst in der Lage, Zinken zu spielen. War für Oper, Funk und Konzert solistisch tätig. Seine Dissertation beschäftigt sich nicht mit der Konzerfähigkeit des Instruments, sondern mit der Entwicklung der Zinkenfamilie und deren Verwendung in der Musik des 16./17. Jahrhunderts. Wertete alle greifbaren instrumentenkundlichen und musikgeschichtlichen Quellen aus. Hofft, bei seinem Nürnberg-Besuch im Rahmen der Reichsparteitage genügend Gelegenheit zu finden, um bei Rück die kopierten Zinkenmundstücke zu besichtigen und besprechen zu können. Die an Donderer ausgeliehenen Instrumente braucht Rück nicht eigens zurückfordern, da Karstädt Angaben zur Bauform, den Tonlöchern und Stimmung sowie ob gekantet oder lederbedeckt, für seine Arbeit genügen. Vergleichsstücke zur Sammlung Rück konnte er in den Sammlungen zu Berlin und Leipzig studieren; die Wiener Instrumente sind durch Fotos zugänglich.

Zweifelt nicht an der Zuverlässigkeit des Bestandes der Ann Arbor Universität, Fälschungen sind wahrscheinlich in Privatsammlungen verbreitet, hat inzwischen auch in die USA geschrieben.