NL Rück, I, C-970b

Nach längerer Arbeit sei die Kopie des Notenpults von Rücks frühestem Walter-Flügel (MIR 1098) für denjenigen der Wiener Sammlung (Inv.-Nr. SAM 454) fertig. Die Verzögerung sei begründet durch die [nicht historische] erforderliche Klappbarkeit, um das Pult bei geschlossenem Deckel im Instrument belassen zu können.

Kostenvoranschlag und eine später datierte Rechnung liegen dem Schreiben bei.

"Es wird Sie interessieren, dass eine Befestigung mit normalen Scharnieren nicht möglich war, wenn man nicht den historischen Charakter des Pultes zerstören wollte."

Rück bittet um eine Gefälligkeit: "In dem grossen Raum, in welchem das Kaiser-Clavizytherium steht, befindet sich am Ende links ein Spinett mit einer sehr schönen Rosette. Diese Rosette ist am Resonanzboden umgeben von einem daraufliegenden Ring aus Pergament mit Holzauflage.// Ich besitze ein sehr frühes Cembalo, das nur einen einchörigen 8["] hat, in einer schönen, mit Leder überzogenen Holzkas[s]ette, das der ganzen Arbeit nach aus der 1. Hälfte des 16. Jhrd. stammt. Dieses Instrument hat am Resonanzboden einen ähnlichen Ring wie Ihr Spinett, aber es fehlt die Rosette". Rück bittet um eine Fotografie und, sofern notwendig, um die Genehmigung für eine Kopie. Zwar habe er bereits eine Vorlage aus der Berliner Sammlung erhalten, bewertet die Rosette in Wien aber als stilechter.

Fügt als Postskriptum an, gerne auf das Angebot zurückkommen zu wollen, eine "Kopie des originalen Steges zu Ihrer Nonnengeige" [vermutlich Inv.-Nr. SAM 118] erhalten zu dürfen. "Wenn Herr Sobolak keine Zeit [für die Herstellung] hat, genügt mir natürlich auch eine Zeichnung."

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1941,06,18
Schreibort
Nürnberg
Erwähnte Objekte
Klavizitherium
Tasteninstrumente
Tromba marina
Streichinstrumente
erwähnt als
Vergleichsobjekt(e)
erwähnte Personen
erwähnte Institutionen