"Lieber Herr Marx!
Aus Düsseldorf zurück, traf Ihr lieber Brief vom 7. ds. Mts. nebst Schlüssel hier ein. Wir haben uns das Arbeitsbuch geholt und den Schlüssel in der Kasse in Verwahrung genommen. Auch der Rentenschein wird erledigt, sodass Sie sich um die Sache keine Sorge machen wollen.
Auf der Messe in Düsseldorf gab es praktisch nichts Neues. Eine holländische Klavierfabrik Rippen überfiel die Messe mit einer beachtlichen Ausstellung von 5 Instrumenten zu sehr billigen Preisen, aber man darf nicht übersehen, dass der deutsche Interessent wohl kaum Zuneigung zu einem holländischen Fabrikat hat. -
Am interessantesten soll die Fernsehausstellung gewesen sein, um jenen Stand soll es wie auf dem Oktoberfest ausgesehen haben. Ich kam leider nicht hin, weil die Zeit einfach nicht reichte.
Nun erholen Sie sich bitte recht gut und ich verbleiben mit vielen herzlichen Grüssen Ihnen und den Ihrigen als // Ihr
N.B.
Gestern kam der Tonmeister vom Rundfunk Nürnberg zu uns. Er wollte vor einigen Jahren sein "Förster"-Klavier aus Nahe Löbau nach Nürnberg schaffen und fiel dann in die Sperre. Nun war seine Frau 7 Wochen drüben, kam in den letzten Tagen zurück und hat die Ausfuhr-Genehmigung für das gebr. Musikinstrument erreichen können, etwas was man bisher nie gekonnt hatte. Nun warten wir mal ab, ob auch wirklich alles glatt gehen wird. Also, scheinbar ist es drüben, wenn man sich bemüht, doch etwas lockerer geworden. // D. U.
Soeben sagt Herr Meier, dass er für die in diesem Monat erforderliche Lebensbescheinigung noch Ihre Kennkarte und Rentenbescheid vorlegen muss. Dies soll gegen Mitte dieses Monats bescheinigt werden, damit am 1. das Geld ausbezahlt werden kann. Können Sie diese beiden Belege noch per Einschreiben nach hier senden oder wo haben Sie die Unterlagen?"