"Lieber Herr Marx!

Ich sende Ihnen inliegend eine Einladung meines Hauses für 6 Monate Aufenthalt bei mir und eine Bestätigung der Universität Erlangen mit der Gegenzeichnung durch den Rektor, beide Papiere behufs Erhaltung des Flüchtlingsausweises.

Soeben schrieb ich auch noch an das Kultusministerium in München und bat ebenfalls um Stellungnahme zu Ihren Gunsten bezüglich der Bestätigung der Universität Erlangen. Ich sende Ihnen aber ein Exemplar dieser Bestätigung heute schon zu. Wenn ich vom Kultusministerium noch eine Befürwortung bekomme, folgt diese nach, wahrscheinlich aber erst nach Pfingsten, da ich erst vor 2 Stunden die Erlanger Bestätigung bekam. Sie können nun mit diesen Papieren schon weiteres versuchen, den Flüchtlingsausweis zu bekommen. Ich wünsche herzlichst allen guten Erfolg und bitte, uns über Herrn Krause wieder Mitteilung zu machen, falls weitere Papiere erforderlich sind. Das Gutachten über die Rechtslage um eine Zuzugsgenehmigung nach Bayern zu erhalten erhielt ich noch nicht, das läuft noch. Wenn ich diesbezüglich auch Erfolg habe, folgt das Papier nach. Sie dürfen natürlich die Geduld nicht verlieren, es sind Sachen, die ja nicht von einem Tag zum andern erledigt werden können, sondern erfordern Zeit, wenn auch unsererseits alles getan wird, die benötigten Unterlagen zu beschleunigen. Wenn Sie den Flüchtlingsausweis bekommen, möchte uns Herr Krause antelefonieren, wenn Sie kommen. Sie wohnen dann vorerst bei mir. Wenn Sie Lust zum Arbeiten haben, gibt es mehr als genug zu tun, doch sollen Sie sich erst einmal von den Aufregungen und Strapazen erholen bei uns.

Mit herzlichen Grüssen und dem Wunsch einer gesegneten Pfingsten und besten Dank auch an das Büro Krause wie immer // Ihr".