NL Rück, I, C-0570o

Siehe die undatierte Antwort.

 

"Lieber Herr Marx!

Kulge in Wuppertal-Barmen schickt mir beiliegenden Brief vom 28. Juli betreffs der Spinett-Klaviaturen, Modell Otto Marx, und nimmt zu unserer Anfrage Stellung.

Waagebalken-und Führumgstifte

Wir schreiben für die Waagebalkenstifte 3,0 mm vor und für die Führungsstifte 2,0 mm. Kluge macht nun hier Schwierigkeiten, da er diese Stifte in diesen Dimensionen nicht von seinem Stiftenlieferanten in so kleinen Mengen bekommt und deshalb die Stifte selbst anfertigen müsste, wodurch Verteuerung eintritt. Ich schlage vor, dass wir Kluge Stifte liefern aus unseren Vorräten und lege Ihnen nun heute von jedem Paket Stifte, das wir vorrätig haben, je ein Muster bei. Es sind die Stärken 2,35, 2,45, 2,65, 2,85 und 2,90. Wie Sie sehen, sind die Dimensionen 2,85 und 2,90 etwas kürzer als wie die Dimensionen 2,35, 2,45 und 2.65.

Wählen Sie nun bitte, wenn es geht, aus diesen 5 Stiftmustern die geeigneten Stifte heraus, dann würden wir Kluge die Stifte aus unserem Vorrat liefern. Wenn aber unsere 5 Stiftmuster nicht entsprechen, müsste er die Stifte in 2,0 und 3,0 mm anfertigen.

Bitte entscheiden Sie dies selbst und geben Sie mir Bescheid, damit ich dann entsprechend handeln kann. Ich lege Ihnen den Briefwechsel mit Kluge bei und bitte Sie freundlich, ihn mir mit Ihrer Antwort zurückzureichen.

Bäckchen:

Wegen der Bäkchen müssen Sie sich äussern, ob der von Kluge gemachte Vorschlag annehmbar ist, wonach ein Langloch gebohrt wurde in das Bäckchen. Die modernen Klaviaturbäckchen sind ja rechteckig ausgestanzt und mit Casimir an den beiden Längsseiten ausgefüttert. Ich bitte um Ihren Entscheid. Oder meinen Sie statt des Langloches ein modernes Rechteckloch mit Casimir rechts u. links gefüttert.

Tastaturrahmen:

Er will am hinteren Rahmen keine Feder, sondern einen Buchenanleimer anbringen. Dieser muüsste meines Erachtens mindestens eingefedert sein?

Rille im Untertastenbelag:

Hier will Kluge genaue Angaben über die gewünschte Rille. Ich bitte Sie freundlich, mir Ihre Antwort zu senden, damit ich dann wieder mit Kluge verhandeln kann.

Inliegend die DM 15.--. die Sie mir zur Aufbewahrung übergaben.

Ich hoffe, dass Sie Herrn Schurich noch treffen konnten und dass Ihre Reise nach Tölz recht gut verlief. Ich erwischte den vorgesehenen Zug um 4 Uhr nicht mehr, doch machte dies nichts aus, obwohl er mir vor der Nase wegfuhr. Ich fuhr dann mit dem Fern-D-Zug, wofür meine Karte auch Gültigkeit hatte, sodass ich keinen Aufschlag zahlen musste. Das ist ja fein, dass unsere Karten auch für Fern-D-Züge gelten, obwohl Sie es ja nicht ausnützen können.

Bitte grüssen Sie Ihre Familie und Ihnem allen herzliche Grüsse von // Ihrem

Freikuvert

Inliegend Ihr Antrag wegen der Rentenerhöhung. Ich weiss aber nicht, wo Sie zuletzt Ihren Antrag gestellt haben auf die Feststellung, dass Sie politischer Flüchtling sind und zweitens, von wem Sie die Rente bekommen. Infolgedessen habe ich in obigem Schreiben noch die empfangende Amtsstelle ausgelassen. Bitte geben Sie mir möglichst bald Bescheid, da am 10. August die Frist abläuft. Teilen Sie mir auch mit, wie die Rente betitelt ist, die Sie bis jetzt bekommen haben. // D.U."

Absender/Urheber Person
Empfänger Person
Datum
1954,07,30
Schreibort
Nürnberg